Kontraste gestalten: Landschaftsfotografie mit Grauverlaufsfiltern

Dramatische Wolken, wirbelnde Wellen und optimal belichtete Sonnenuntergänge: Wann Sie von Grauverlaufsfiltern profitieren und wie Sie sie gekonnt einsetzen.

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Kontraste gestalten: Landschaftsfotografie mit Grauverlaufsfiltern
Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Mark Robertz
Inhaltsverzeichnis

Mit dem Siegeszug der Digitalfotografie wurde eine Vielzahl von Filtern sprichwörtlich für tot erklärt. Stichwort: Nachbearbeitung am PC. Wenn es jedoch darum geht extreme Lichtverhältnisse im Motiv zu beherrschen und zu gestalten, sind gerade Grauverlaufsfilter immer noch mehr als nützlich. So können Sie mit einem Grauverlaufsfilter einen allzu hellen Himmel abfangen. Spannend wird es aber vor allem, wenn Sie mit ihm bestimmte Wolkenstimmungen betonen. Gleiches gilt, wenn Wolkenbänke in der Dämmerung die Sonne verdecken. Hier ist der Bereich um die Sonne herum häufig überstrahlt. Mit Hilfe des Grauverlaufsfilters reduzieren Sie die Helligkeit in diesem Bereich und betonen gleichzeitig die Konturen der Wolken.

Neben verschiedenen Graufiltern und dem Polfilter haben eine ganze Reihe von Grauverlaufsfiltern (kurz GND für Graduated Neutral Density) ihren festen Platz in meinem Fotorucksack gefunden. Das Funktionsprinzip lässt sich kurz so formulieren: Der GND dunkelt einen freiwählbaren Bereich der Frontlinse des Objektivs ab. Ob der Verlaufsfilter dabei den oberen oder unteren Bildbereich abdunkelt, hängt von der Aufnahmesituation ab.

Der grundsätzliche Aufbau eines Steckfiltersystems ist immer gleich. Dass die Streulichtblende des Objektivherstellers keinen Platz mehr findet, leuchtet ein.

Um bestmöglich auf unterschiedliche Horizontlinien reagieren zu können, empfehle ich die eckigen "Steckfiltersysteme" statt runder Schraubfilter. Hier können Sie den Filterverlauf individuell positionieren. Der Schraubfilter hingegen lässt Ihnen lediglich den Freiraum, den Verlauf in der Bildmitte horizontal, vertikal oder diagonal zu platzieren. Das ist in der Praxis eher hinderlich, zumal sich die Schraubfilter beim Fokussieren am Objektiv mitdrehen könnten und Sie den Filter dann neu am Horizont ausrichten müssten.