6 Exabyte Flash-Speicher weniger: Stromausfall bei Toshiba und Western Digital

Nach einem Stromausfall in Japan liegt bei Toshiba und Western Digital die Flash-Produktion lahm. Bis zu 6 Millionen TByte weniger NAND-Flash werden erwartet.

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Toshiba
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Nach einem plötzlichem Stromausfall in der japanischen Region Yokkaichi liegt die gemeinsame Flash-Speicherproduktion von Toshiba und Western Digital lahm. Der Vorfall hat sich laut den übereinstimmenden Mitteilungen der beiden Unternehmen bereits am 15. Juni ereignet. Bis zur Wiederaufnahme sollen noch mehrere Wochen vergehen. Nach Angaben von Toshiba Memory soll ein Großteil der Produktion erst Mitte Juli wieder anlaufen.

Die Ausfälle werden größtenteils das dritte Quartal 2019 respektive das erste Finanzquartal 2020 für Western Digital betreffen. Nähere Details zum Ausfall und den Umfang der Schäden nennen die betroffenen Hersteller nicht. Bis zu 6 Exabyte (oder 6 Millionen TByte) Flash-Speicher sollen durch den Ausfall nicht verfügbar sein. Laut einem Bericht von TrendForce dauerte der Stromausfall 13 Minuten und hat alle Fabriken vor Ort in Mitleidenschaft gezogen. So sollen Fab 2, Fab 3, Fab 4, Fab 5 und Fab 6 nicht mehr arbeiten. Ein Stromausfall zerstört in der Regel die noch nicht fertiggestellten Wafer, zudem müssen die Anlagen neu kalibriert werden.

Laut der DRAMeXchange könnte der Ausfall zu kurzfristig steigenden Preisen bei 2D-NAND-Flash führen. Der wird zwar bei SSDs mehr und mehr von den gestapelten 3D-Flash-Bausteinen abgelöst, kommt aber immer noch in speziellen Storage-Lösungen zum Einsatz. Auch weil die Yokkaichi-Fabrik zu einer der Hauptlieferanten dieser Speicherart gehört und die Lagerbestände wohl gering sind, lässt sich der längere Ausfall nicht völlig kompensieren. Zudem könne sich laut Analyse der Preisverfall bei 3D-NAND-Flash etwas verlangsamen.

TrendForce bezeichnet die Zeit zum Wiederhochfahren als ungewöhnlich lange, weshalb das Vertrauen der Kunden in die Zuverlässigkeit sinken könnte. Andererseits kommt der Ausfall für Toshiba und Western Digital nicht komplett ungelegen. Angesichts verfallender Preise und des Überangebots an den Märkten wollten beide Unternehmen ohnehin die Flash-Produktion im Laufe des Jahres 2019 um bis zu 15 Prozent drosseln. (asp)