Olympia und das Ende der Chip-Krise

Zurzeit liegen Computer und Mobil-Telefone wie Blei in den Regalen der Händler. Doch Fußball-WM und Olympische Winterspiele sollen helfen, die Krise zu besiegen.

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Von
  • Peter Artmann

Zurzeit liegen Computer und Mobil-Telefone wie Blei in den Regalen der Händler. Dies hat nach einer neuen Studie der Semiconductor Industry Association im Mai für einen weiteren Rückgang der Absatzzahlen der Chip-Industrie geführt. Gegenüber dem Vormonat ist die Nachfrage noch einmal um rund sieben Prozent gesunken. Von der Flaute im Halbleitergeschäft waren die USA mit einem Rückgang von 11 Prozent und Europa mit minus 7,8 Prozent am stärksten betroffen. Dagegen fiel die Bilanz in Japan (-5,9 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (-4,5 Prozent) deutlich freundlicher aus.

Im Dezember soll die Halbleiter-Industrie allerdings die Talsohle durchschritten haben. Der japanische Analyst Akira Minamikawa prophezeit der Branche zum Jahreswechsel ein Wachstum von über 11 Prozent. Der Senior Analyst der WestLB Security Pacific gehörte zu einer kleinen Gruppe von Analysten, die den Einbruch des Neuen Marktes im Sommer vergangenen Jahres vorausgesagt hatten.

Auf einer Tagung in Tokyo verkündete Minamikawa nun, dass die Vorstellung von GHz-Notebooks mit 60 GB Festplatte und DVD Laufwerk zum Preis von rund 1300 Dollar für eine Neubelebung des Consumer-Marktes sorgen werde. Zudem prognostizierte er einen Preisrutsch bei 15-Zoll-TFT-Displays. Diese sollen gegen Ende des Jahres bereits für rund 200 Dollar über die Ladentische wandern. Windows XP hat nach Minamikawas Ansicht dagegen am Aufschwung nur einen geringen Anteil. Die entscheidenden Impulse für das Interesse der Verbraucher an neuer Hardware gingen vielmehr von der Fußballweltmeisterschaft und den Olympischen Winterspielen aus. Von der stärkeren Nachfrage auf dem Consumer-Elektronik-Markt werde auch die PC-Industrie mit einem Wachstum von 13,5 Prozent im Jahr 2002 profitieren. Düster sieht es dagegen bis zum Ende des Jahres aus. Lediglich in China könnte es Laut Minamikawa einen kurzfristigen Handy-Boom geben. (art)