Open-Hardware-Hörgerät Tympan D jetzt erhältlich

Hörverlust auszugleichen ist eine komplizierte Sache. Individuelle Anpassungen und Erweiterungen ermöglicht das Open-Hardware-Board Tympan D.

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Tympan D: ein grünes Board zwischen zwei transparenten Plastikteilen.

(Bild: Tympan)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Helga Hansen

Anpassen ausdrücklich erwünscht: Ab sofort ist das Open-Source-Hörgerät Tympan D erhältlich. Anders als bei herkömmlichen Geräten können die Nutzerinnen und Nutzer die Software selbstständig verändern und die offene Hardware in eigenen Projekten weiterentwickeln. Das Gehäuse kann mit einem 3D-Drucker selbst gedruckt werden.

Auf dem Tympan-Board werkelt der Mikrocontroller Teensy 3.6, der über die bekannte Arduino-IDE programmiert werden kann. Er verfügt über ein Bluetooth-Modul (Sierra Wireless BC127), zwei MEMS-Mikrofone und zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen. Dank eines Kartenslots können Audioaufzeichnungen und andere Daten auf einer Mikro-SD-Karte gespeichert werden. Das Anschließen weiterer Hardware ist über I2S, SPI, UART und I2C-Pins möglich.

Board im Gehäuse

(Bild: Tympan)

Mit 299 US-Dollar liegt der Preis über dem ursprünglich angepeilten Ziel von 250 US-Dollar. Mit Versand nach Deutschland schlägt Tympan D mit umgerechnet 325 Euro (zzgl. Steuern) zu Buche. Das Board wird mit vorinstallierter Firmware geliefert.

Hörgeräte individuell anzupassen ist eine komplexe Aufgabe, denn das Hörvermögen kann über die verschiedenen Tonhöhen hinweg sehr unterschiedlich beeinträchtigt sein. Ein weiteres Open-Hardware-Projekt in diesem Bereich ist der Aufsatz Cape4All für den Einplatinenrechner BeagleBone. Er bringt noch deutlich mehr Ein- und Ausgänge für Mikrofone und Lautsprecher mit und soll besonders die Entwicklung neuer Signalverarbeitungsalgorithmen vorantreiben.
(hch)