Android Q: Beta 5 erweitert die Gestensteuerung

Trotz der Erweiterungen, mit denen sich der Google Assistant über Gesten erreichen lässt, gibt es weiter Probleme mit Android-Launchern von Drittanbietern.

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Android Q: Beta 5 erweitert die Gestensteuerung
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Google hat die fünfte und planmäßig vorletzte Beta für Android Q herausgegeben. Große Neuerungen unter der Haube waren nicht mehr zu erwarten, nachdem die zugehörige API 29 bereits seit einem guten Monat mit dem Erscheinen der Beta 4 als Feature Complete gilt. Die Neuerungen betreffen diesmal lediglich die Gestensteuerung. Für Android-Launcher von Drittanbietern rudert Google zurück und kündigt die Umstellung zur 3-Button-Navigation für die kommende Beta an.

Das Logo von Android Q

(Bild: Google)

Seit der Beta 3 bietet Android Q umfassende Gestensteuerung. So lassen sich die Grundfunktionen der drei Buttons für Zurück, Home und die App-Übersicht durch Gesten ersetzen. Bisher fehlte jedoch eine Geste für den Google Assistant, der seine Arbeit nach einem längeren Druck auf den Home-Button aufnimmt. Mit der fünften Beta lässt sich der digitale Assistent nun mit einer von einer beliebigen Ecke ausgehenden Wischbewegung starten.

Für die Navigation Drawer hat Google in der aktuellen Beta eine Vorschaufunktion eingeführt, wenn Anwender sie mit dem Finger berühren. Die Einblendung zeigt an, dass eine Wischbewegung den vollen Drawer anzeigt. Die Vorschau soll wohl auch eine Verwechslung mit der Geste für Zurück vermeiden.

Nach wie vor hat die neue Gestensteuerung Schwierigkeiten im Zusammenspiel mit Android-Launchern von Drittanbietern. Daher wird die kommende und laut Googles Plänen letzte Beta 6 dafür standardmäßig wieder auf die bekannte Drei-Button-Navigation wechseln. Die verbleibenden Probleme wird das Android-Team wohl erst nach dem offiziellen Launch von Android Q beheben. Entwickler und Nutzer sollen derweil ihre Probleme im Issue-Tracker melden.

Die aktuelle Beta 5 zielt nach wie vor in erster Linie auf Entwickler, die ihre Apps auf die neue Version des mobilen Betriebssystems vorbereiten. Um ihre Anwendungen für den Einsatz auf Android Q zu testen, können sie das finale API-29-SDK herunterladen. In der Android-Dokumentation finden sich Hinweise für Apps, die auf Android Q ausgelegt sind, deren Entwickler also targetSdkVersion auf 29 oder höher gesetzt haben.

der Android Emulator hilft beim Testen von Apps im Zusammenspiel mit Android Q

(Bild: Google)

Als Geräte für die Beta listet Google nun lediglich die hauseigenen Pixel-Smartphones. Bis vor Kurzem war noch das Huawei Mate 20 Pro aufgeführt, das nun fehlt. Dafür sind die jüngsten Google-Geräte Pixel 3a und Pixel 3a XL nun aufgeführt, die beim Erscheinen der vierten Beta noch fehlten.

Entwickler können das offizielle API-29-SDK für Android Studio 3.4 herunterladen, um ihre Anwendungen auf Android Q vorzubereiten. Alternativ können sie die Beta von Version 3.5 der Entwicklungsumgebung nutzen, die vor allem weitere Verbesserungen für Projekt Marble enthält. Google hatte Android Studio 3.5 bereits beim Release der zweiten Beta von Android Q empfohlen, obwohl es seinerzeit nur als Canary Build verfügbar war. Eine Anleitung zum Installieren des Android-Q-SDK in Android-Studio findet sich in der Dokumentation für Android-Entwickler.

Die im Juni erschienene Beta 4 hatte bereits die endgültige API an Bord, brachte aber im Vergleich zu den ersten drei Beta-Releases keine Neuerungen. Die im März veröffentlichte Beta 1 hatte vor allem Änderungen für Netzwerkverbindungen, Support für Foldables, eine bessere Kontrolle über die Einstellungen zur Privatsphäre sowie neue Codecs zu bieten.

Mit Android Q hält der Dark Mode Einzug ins Betriebssystem.

(Bild: Google)

Im April folgten in der Beta 2 Bubbles als Benachrichtigungsform und der sogenannte Scoped Storage, der jeder App eine isolierte Sandbox auf externen Speichermedien zuteilt, sowie ein Emulator für Foldables. Die dritte Beta führte im Mai eine erweiterte Gestensteuerung, weitere Ergänzungen bei den Benachrichtigungen und einen Dark Mode ein. Außerdem lässt sich seitdem das Android-Gerät als Schlüssel zum Google-Konto nutzen.

Weitere Details zur Beta 5 von Android Q und den Möglichkeiten, die Beta herunterzuladen und eigene Apps zu testen, finden sich im Android-Entwicklerblog.

[Update 11.7. 14:30 Uhr]: Offensichtlich verzögert sich die Auslieferung der Beta aufgrund technischer Probleme bei der Installation. Google hat das Over-the-Air-Update deshalb vorerst gestoppt und dazu eine Stellungsnahme auf Reddit veröffentlicht. (rme)