Google Translate verbessert Echtzeitübersetzung mit Kamera

Google Translate übersetzt Schilder in Echtzeit. Nun hat Google die Übersetzungs-App verbessert: Die Kamera versteht 88 Sprachen und erkennt sie automatisch.

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Google Translate verbessert Echtzeitübersetzung mit Kamera
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Google verteilt derzeit ein größeres Update für seine Übersetzungs-App. Darüber freuen dürften sich Weltenbummler, die in der Ferne oft vor Schildern mit seltsamen Zeichen stehen. Die Kamerafunktion von Google Translate soll künftig nämlich besser in Echtzeit übersetzen. Die Funktion ermöglicht es, die Welt "in der eigenen Sprache" zu sehen – fremde Schriftzeichen auf einem Warnhinweis werden direkt übersetzt.

Diese Echtzeit-Kamera-Übersetzung unterstützt 60 neue und damit insgesamt 88 Sprachen; darunter neuerdings auch Arabisch, Hindi und Thai. Eine vollständige Liste führt Google auf einer Hilfeseite. Bislang übersetzte die Translate-Kamera nur zwischen Englisch und anderen Sprachen – diese Einschränkung ist passé: "Sie können jetzt vom Arabischen ins Französische oder etwa vom Japanischen ins Chinesische übersetzen", schreibt Produktmanager Xinxing Gu im Google-Blog.

Kamera auf das Schild halten – und Google Translate übersetzt es in Echtzeit.

(Bild: Google)

Die App erkennt die Sprache zudem automatisch – praktisch in Ländern mit bilingualer Beschilderung. Das Kamera-Bild soll außerdem weniger flackern und stabiler auf dem Bildschirm erscheinen. So ist der übersetzte Text einfacher zu lesen.

Google hat zudem seine NMT-Technik in die Kamera-Übersetzung integriert. Die Abkürzung steht für "Neural Machine Translation". Das System überträgt ganze Sätze auf einmal in eine andere Sprache und nicht Wort für Wort. Auf diese Weise sollen bessere und natürlichere Übersetzungen entstehen. Durch den Einsatz von NMT konnte Google die Fehler um 55 bis 85 Prozent in bestimmten Sprachpaarungen reduzieren. NMT ist bereits Teil von Google Lens.

Die meisten Sprachpakete lassen sich auf das Mobilgerät laden, sodass die Übersetzung auch offline funktioniert. "Allerdings fallen die Ergebnisse mit Internetverbindung besser aus", erklärt Google. Seit vergangenem Sommer nutzt die Übersetzer-App auch offline Künstliche Intelligenz und liefert dadurch bessere Texte. Das neueste Update wird nun innerhalb der nächsten Wochen für alle Nutzer freigeschaltet. (dbe)