Zweiter Touchdown: Hayabusa2 sammelt freigesprengtes Material von Asteroiden ein

Im April hatte die Sonde Hayabusa2 einen Krater in ihren Asteroiden Ryugu gesprengt. Nun entnahm sie dort Material. Das war vorher noch nie gelungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Zweiter Touchdown: Hayabusa2 sammelt freigesprengtes Material von Asteroiden ein

(Bild: JAXA)

Lesezeit: 2 Min.

Die japanische Raumsonde Hayabusa2 ist zum zweiten mal auf Ryugu gelandet und hat als erste Sonde überhaupt Bodenproben eingesammelt, die unter der Oberfläche eines Asteroiden genommen wurden. Der Touchdown sei "perfekt" gelaufen, zitiert die Japan Times Vertreter der japanischen Weltraumagentur JAXA. Mit dieser zweiten Probenentnahme sei die Mission an dem Asteroiden nun fast abgeschlossen und die Sonde könne sich wie geplant vor Ende des Jahres zur Erde aufmachen und das Material 2020 abliefern. Hayabusa2 hatte im Februar erstmals Material direkt von der Oberfläche des Asteroiden eingesammelt.

Zweiter Touchdown von Hayabusa2 (6 Bilder)

4 Sekunden vor dem Touchdown
(Bild: JAXA)

Nach der ersten Bodenprobenentnahme hatte Hayabusa2 im April im Rahmen eines riskanten Manövers einen künstlichen Krater in den Asteroiden gesprengt. Dabei war vorher abgedecktes Material an die Oberfläche geschlagen worden, das die Sonde nun einsammeln sollte. Die Chance, damit quasi einen Blick in den Asteroiden werfen zu können, sei das nicht unerhebliche Risiko des zweiten Touchdowns wert gewesen, hatte man bei der JAXA geurteilt. Immerhin habe auch die Gefahr bestanden, dass bei der zweiten Probenentnahme jenes Material verloren ging, das bei der ersten eingesammelt wurde.

Während des Manövers gemachte Fotos zeigen, wie sich die Sonde erst der Oberfläche näherte und wie danach Material aufgewirbelt wurde. Zur Vorbereitung des Touchdowns hatte Hayabusa2 vorher nicht nur einen Zielmarker in der Nähe der Landestelle deponiert, sondern die Gegend mehrfach aus der Nähe erkundet. Die Vorbereitung sei perfekt gewesen, urteilte nun Projektleiter Yuichi Tsuda gegenüber der Japan Times. Von ihm bekomme die Operation 1000 von 100 möglichen Punkten, meinte er demnach grinsend.

Hayabusa2 hatte den Asteroiden Ryugu vergangenes Jahr nach fast vierjähriger Reise erreicht und seitdem ein umfangreiches sowie aufsehenerregendes Forschungsprogramm abgespult. So setzte die Sonde bereits mehrere Lander aus, darunter den vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelten Mascot. Mit den zwei erfolgreichen Landungen und Probenentnahmen krönte sie ihren Aufenthalt bei Ryugu nun. Anhand des Materials wollen die Wissenschaftler auf der Erde die Ursprünge des Asteroiden und unseres Sonnensystems erforschen.

Sonnenschein auf Ryugu (13 Bilder)

(Bild: JAXA)

(mho)