EADS wegen Sperrung durch NSI offline

Angeblich hatte die RĂĽstungsfirma ihre Domain-Rechnung nicht bezahlt, woraufhin VeriSign/NSI die Webadresse kurzzeitig lahmlegte.

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Am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche erhielten Surfer, die die MĂĽnchner European Aeronautic Defense und Space Company (EADS) unter ihrer Webadresse www.eads.net ansteuerten, nur die berĂĽchtigte Fehlermeldung "host not found". An Mitarbeiter des Unternehmens gerichtete E-Mails kamen als "unzustellbar" zurĂĽck. Doch keine Denial-of-Service-Attacke oder andere Hackerspielereien hatten die Server der vormals als DASA bekannten RĂĽstungsfirma in die Knie gezwungen: Die kalifornische Domain-Verwalterin VeriSign hatte vielmehr die Netz-Immobilie aus ihrem zentralen Adressverzeichnis fĂĽrs Internet gestrichen und EADS so offline gestellt.

Begründet hatte der "Herrscher des Internet", als den das Magazin Fortune VeriSign kürzlich bezeichnete, den kurzzeitgen Rausschmiss aus dem Netz mit dem Argument, EADS habe die Rechnungen für die Bereitstellung der Domain nicht beglichen. "Dabei hatten wir bereits viermal bezahlt", empört sich ein EADS-Sprecher. Die Münchner prüfen den Fall momentan mit ihren Anwälten und wollen als erstes zumindest die Registrierungsstelle wechseln. VeriSign hält nach der Übernahme des Alt-Monopolisten Network Solutions (NSI) und langwierigen Verhandlungen mit der Netzverwaltung ICANN allerdings noch bis Juni 2005 die Kontrolle über alle .net- und bis 2007 über die .com-Domains. Auch Domain-Käufer, die sich ihre Adresse über eine andere Registrierungsstelle besorgen, unterliegen damit weiterhin der Oberaufsicht VeriSigns. 2005 soll die .net-TLD versteigert werden. (Stefan Krempl) / (jk)