EU investiert 50 Millionen Euro in KI-Exzellenzzentren

Die EU-Kommission ruft dazu auf, Vorschläge für den Aufbau eines europäischen Netzwerks von Forschungszentren für Künstliche Intelligenz einzureichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Künstliche Intelligenz als Hilfswissenschaftler: KI revolutioniert die Forschung

(Bild: Phonlamai Photo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der EU sollen Wissenschaftler von Weltklasse im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zusammenkommen, um Forschung und Entwicklung in dieser Schlüsseltechnologie voranbringen. Die EU-Kommission rief dazu am Donnerstag die Wissenschaftsgemeinde auf, konkrete Initiativen für den Aufbau eines "dynamischen europäischen Netzwerks von Exzellenzzentren" für KI einzureichen. Die Frist dafür läuft bis zum 13. November. Das Vorhaben wird über das Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 mit insgesamt 50 Millionen Euro finanziert.

Ziel der Zentren ist es laut dem EU-Appell, die Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Forschungsgemeinschaft für Künstliche Intelligenz zu verbessern und den technologischen Fortschritt in diesem Sektor zu fördern. Jedes Teilnetzwerk soll sich auf wichtige wissenschaftliche oder technologische Herausforderungen mit industrieller Relevanz konzentrieren und einschlägige Experten zusammenbringen.

Daneben ist vorgesehenen, den Austausch und die Koordination zwischen den ausgewählten Projekten zu fördern. Dazu sollen etwa Doktorandenprogramme entwickelt werden, KI in Lehrpläne integriert und Praktika organisiert werden. Zudem erwartet die Kommission eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Industrie, um ein "Ökosystem aus Forschungs- und Entwicklungsressourcen sowie Fachwissen und Infrastruktur" in Bereichen wie Supercomputing, Robotikanlagen und dem Internet der Dinge zu fördern.

Zuvor hatte die Kommission angekündigt, 20 Millionen Euro in die Gründung der Online-Plattform AI4EU zu stecken. Dieses Portal für "KI auf Abruf" soll den Austausch von KI-Werkzeugen und -Ressourcen in allen Mitgliedsstaaten im Einklang mit der europäischen KI-Strategie ermöglichen. Insgesamt will die Kommission die Investitionen in Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen und privaten Sektor bis Ende 2020 insgesamt um mindestens 20 Milliarden Euro steigern. Ein Großteil des Geldes soll aus der Wirtschaft kommen. Hierzulande hat das Bundesforschungsministerium etwa bereits die "Plattform Lernende Systeme" ins Leben gerufen, um "KI made in Germany" voranzubringen. (mho)