Mit Laser und 3D-Drucker Gebäude und Landeplätze auf dem Mond bauen

2021 sollen autonome Rover den Mond befahren und mit Lasern Mondsand schmelzen. So könnten Rover-Schwärme später Module für eine Mondbasis drucken.

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Konstruktion von Gebäuden und Landeplätzen auf dem Mond

(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 9 Min.
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Die ersten Siedler auf dem Mond könnten Sonnenenergie nutzen und sich ihre Häuser per 3D-Druck aus geschmolzenem Mondstaub aufbauen. Das halten jedenfalls Entwickler am Laserzentrum Hannover (LZH) für realistisch. Im Rahmen des Projekts Moonrise haben sie einen Laser entwickelt, der den feinkörnigen Mondstaub einschmelzen kann.

Da man ihn als Zusatzmodul im Bauch des Mondrover Audi Lunar Quattro anbringen kann, wird der neue Laser mobil. Der Rover ist eine Entwicklung des Raumfahrtdienstleisters PTScientists in Zusammenarbeit mit Audi. In einem ersten Projekt will das junge Berliner Unternehmen zwei Rover und insgesamt 100 Kilogramm Nutzlast auf die Mondoberfläche bringen, ungefähr an die Landestelle der letzten Apollo-Mission. Apollo 17 ist im Dezember 1972 im Taurus-Littrow-Tal gelandet. Der erste Start soll 2021 mit einer SpaceX-Rakete erfolgen. Mit den Tests für die Rover und ihren Mondlander sehen sich die Entwickler im Zeitplan.

Geplante Mondlandung 2021: Mit einem Lasermodul schmilzt ein Rover Mondstaub – eine Voraussetzung zur Nutzung dieser örtlichen Rohstoffquelle.

(Bild: LZH)

Für den LZH-Laser gelten damit enge Vorgaben: Das Volumen des Geräts darf 1,5 Liter nicht überschreiten, es bekommt damit etwa die Form einer großen Saftpackung. Das Gewicht ist auf maximal drei Kilogramm begrenzt. Die Leistungsaufnahme des Lasers darf bei bis zu 140 Watt liegen. "So viel brauchen wir aber gar nicht unbedingt", sagt Niklas Gerdes vom LZH. Die optimale Modulation des Laserstrahls und dessen Energiebedarf werden derzeit in Testreihen ausprobiert. Die Belichtungszeit für das Einschmelzen des Gesteins beträgt in der Regel nur wenige Sekunden.