Lockpicking: So knacken Sie Schlösser

Sie haben den Schlüssel zum Server-Rack verlegt oder die Tür ist ins Schloss gefallen? Kein Problem, mit ein wenig Übung öffnen Sie die Tür wie ein Einbrecher.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Schlösser knacken leicht gemacht
Lesezeit: 11 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Sicherheitsschloss aus dem Baumarkt für zehn Euro ist ein echtes Schnäppchen, über das sich jeder Einbrecher freut. Denn mit dem richtigen Werkzeug, das frei erhältlich ist, benötigt man nur wenige Sekunden, um Profilzylinder ohne Schlüssel zu öffnen – zerstörungsfrei und ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen. Man muss dafür nicht einmal besonders geschickt sein, etwas Hintergrundwissen und Übung genügen.

Nicht nur für Einbrecher und Nachrichtendienste, sondern auch für Angreifer von Servern und Netzwerken ist die analoge Form des Hackings interessant: Hat man erst einmal physischen Zugriff auf den Rechner oder Netzwerkanschluss, ist es meist ein Kinderspiel, einzudringen und sie quasi von innen zu manipulieren. Kaum ein Admin kommt auf die Idee, dass hinter dem kurzen Server-Ausfall vom Wochenende ein Angreifer stecken könnte, der das Schloss zum Server-Raum spurlos geknackt und seine Hintertüren direkt auf der Server-SSD eingespielt hat.

Ein Problem: Dem Schloss sieht man es gar nicht an, ob es per Lockpicking geöffnet wurde – denn oberstes Gebot beim Lockpicking ist, das Schloss nicht zu beschädigen. Allenfalls Schlagschlüssel, die mit einem Schlägel ins Schloss gekopft werden, hinterlassen einen charakteristischen Abdruck am Kern des Schließzylinders. Sie sind deshalb bei den Sportsfreunden der Sperrtechnik, wie der Verein der Lockpicker in Deutschland heißt, verpönt. Auch E-Picks ("Sperrpistolen") arbeiten nach dem Perkussionsprinzip und werden von Sportlern nicht benutzt – wohl aber von Kriminellen und Nachrichtendienstlern. Sie hinterlassen praktisch keine erkennbaren Spuren.