Wasserstoffzüge im Einsatz: Positive Bilanz nach 100.000 Kilometern

Zwei emissionsfreie Züge verbinden seit fast einem Jahr vier Städte in Norddeutschland. Die Betreiber sind zufrieden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1391 Kommentare lesen
Wasserstoffzüge im Einsatz: Positive Bilanz nach 100.000 Kilometern

(Bild: Alstom)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die beiden bisher weltweit einzigen Wasserstoffzüge haben sich nach Einschätzung von Betreiber und Hersteller im Alltag bewährt. Der emissionsfreie Regionalzug mit Brennstoffzelle verbinde seit mehr als zehn Monaten zuverlässig Bremervörde, Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude. "Bei mittlerweile über 100.000 gefahrenen Fahrzeugkilometern sind wir absolut zufrieden mit der Leistung", sagte der Geschäftsführer der Herstellerfirma Alstom in Deutschland und Österreich, Jörg Nikutta. Auch bei den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser gab es keine Klagen.

Der emissionsfreie Zug Coradia iLint von Alstom (7 Bilder)

Der Coradia iLint soll nicht nur keine giftigen Abgase von sich geben, sondern auch leiser als andere Züge sein.

(Bild: Alstom)


Die Züge werden mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben. Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser um, wobei Strom entsteht, der die Lithium-Ionen-Akkus an Bord auflädt und so den Elektromotor antreibt. Emissionsfrei sind die Züge deshalb, weil sie nur Wasserdampf und Kondenswasser an die Umwelt abgeben. Emissionen entstehen allerdings bei der energieaufwendigen Herstellung von Wasserstoff.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bis Ende 2021 soll auf der rund 100 Kilometer langen Strecke die Dieselzugflotte durch 14 Wasserstoffzüge ersetzt werden. Dann soll in Bremervörde eine feste Wasserstofftankstelle stehen.

Im Mai bestellte eine Tochtergesellschaft des Rhein-Main-Verkehrsverbundes in Hessen 27 Brennstoffzellenzüge. "Aktive Vertragsverhandlungen" gebe es mit weiteren Bundesländern, sagte Nikutta. Die beiden Prototypen aus Niedersachsen sind ab und an "auf Abwegen" und auch in anderen Bundesländern zu sehen, wenn die Züge und die Technologie dort präsentiert werden. (mho)