iPhone 2020 erhält angeblich rückseitige 3D-Kamera

Damit die iPhone-Kamera in Zukunft Räume und Umgebungen dreidimensional erfassen kann, sollen Apple-Zulieferer einem Bericht zufolge Laserdioden vorbereiten.

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Derzeit arbeitet nur die Frontkamera neuer iPhones mit Laserdioden, um Gesichter dreidimensional erfassen zu können.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die für das Jahr 2020 geplanten iPhone-Modelle sollen offenbar auf ein neues 3D-Kamerasystem setzen: Apple arbeitet derzeit mit Zulieferern daran, die dafür benötigten Laserdioden-Komponenten vorzubereiten, wie das Branchenmagazin Digitimes unter Berufung auf Quellen in der Lieferkette des Konzerns berichtet.

Ähnlich wie für die TrueDepth-Frontkamera des iPhones, die das Gesicht des Nutzers durch 30.000 projizierte Infrarotlichtpunkte dreidimensional erfasst, benötigt der Hersteller dafür Oberflächenemitter (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser – VSCEL). Im rückseitigen Hauptkamerasystem der 2020er iPhones solle aber eine TOF-Kamera, die nach dem Laufzeitverfahren (“time of flight”) arbeitet, wie Digitimes ausführt. Dort wird die Zeit gemessen, die ein Laserstrahl bis zu den Objekten in der Umgebung und zurück zum Sensorsystem benötigt.

Apples ARKit kann künftig Personen berücksichtigen. Eine 3D-Kamera würde ganze Räume mit verschiedenen Gegenständen erfassen.

(Bild: Apple)

Im Unterschied zur TrueDepth-Kamera auf der Vorderseite aktueller iPhones, die nur für Entfernungen von rund 30 bis 50 Zentimeter ausgelegt ist, solle die rückseitige TOF-Kamera durch eine Reichweite von mehreren Metern ganze Räume oder Umgebungen erfassen können, wie es in vorausgehenden Berichten hieß.

Über die Einführung einer 3D-Kamera auf der iPhone-Rückseite wird bereits seit längerem spekuliert.

Das Dualkamerasystem jüngerer iPhones kann zwar schon eine Tiefenkarte erstellen, allerdings ist diese nur auf die Erkennung von Personen in einem bestimmten Abstand ausgelegt und wird für Portraitaufnahmen vor unscharfem Hintergrund eingesetzt. Räumliche Umgebungen lassen sich damit nicht umfassend bestimmen.

Eine TOF-Kamera im iPhone würde durch die detaillierte Erkennung der Umgebung etwa Augmented-Reality-Anwendungen verbessern, damit virtuelle Objekte zum Beispiel hinter realen Objekten verschwinden. Mit ARKit3 will Apple eine entsprechende Technik ("People Occlusion") bereits einführen, die vorerst aber nur für Personen funktioniert – und allerneueste iPhone-Hardware voraussetzt.

Ein neues Kamerasystem wird auch für die 2019er iPhones erwartet, dort dürfte Apple erstmals eine dritte Linse integrieren. Die 3D-Erfassung folgt aber offenbar erst im kommenden Jahr – ebenso wie eine Änderung bei den Größen der iPhone-Displays.

(lbe)