Amazon.com: 10 US-Dollar für Surf-Daten

Amazon bietet US-Kunden 10 Dollar an, wenn sie dafür ihr Surf-Verhalten analysieren lassen. Das geschieht über die Browser-Erweiterung "Amazon Assistant".

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Amazon.com: 10 US-Dollar für Surf-Daten
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Für eine Handvoll Dollar sollen sich Prime-Kunden freiwillig von Amazon.com tracken lassen. Im Rahmen des "Prime Days" können die Kunden in den USA einen Einkaufsgutschein in Höhe von 10 US-Dollar bekommen, wenn Amazon die besuchten Websites auswerten darf. Der Deal ist Teil des "Amazon Assistant". Dabei handelt es sich um eine Art Einkaufsbegleiter, der Amazon-Preise anzeigt, wenn Nutzer etwa auf Walmart.com oder Target.com shoppen. Der "Assistant" wird als Browser-Erweiterung installiert und kann somit auch das Surf-Verhalten auswerten.

In den Nutzungsbedingungen erklärt Amazon, die Daten für Marketingzwecke und für die Verbesserung von Services nutzen zu wollen. Werbeangebote lassen sich dadurch besser auf den einzelnen Nutzer zuschneiden. Auch in Deutschland gibt es den "Amazon Assistant", als Werbeaktion bekommen Nutzer hier 10 Euro Rabatt auf den "nächsten Einkauf in Höhe von 25 Euro oder mehr". Dazu mussten sie die Browser-Erweiterung aber zwischen dem 1. und 14. Juli installieren.

Amazon hat laut Reuters mehr als sieben Millionen Kunden, die den "Amazon Assistant" in Google Chrome und Mozilla Firefox installiert haben. Amazon setzt zusätzlich Tracking-Pixel auf Websites ein, um Nutzer zu verfolgen und deren Interessen auszuwerten. Der "Assistant" ermöglicht aber viel genauer, individuelle Interessen-Profile zu bilden. In den Nutzungsbedingungen steht, dass die Kunden einzelne Funktionen im "Assistant" abstellen können und dass Amazon die Daten vom Surf-Verlauf nur dann mit dem Amazon-Account verknüpft, wenn das Tool aktiv in Benutzung ist.

Ein Unternehmenssprecher betonte gegenüber Reuters, dass Amazon die Privatsphäre der Nutzer sehr ernst nehme, "das Vertrauen der Kunden ist von größter Bedeutung." Die Datenschutzrichtlinien des "Amazon Assistant" werden eingehalten: Demnach erfolgt die Datenerfassung nur auf Websites, "für die wir möglicherweise passende Produkt- oder Serviceempfehlungen haben", erklärt Amazon. (dbe)