Microsoft: Upgrade von Windows 10 1803 auf 1903 und neue Installationsmedien

Microsoft hat jetzt begonnen, Windows-10-1803-Systeme automatisch auf Version 1903 zu aktualisieren. Zudem bietet das Unternehmen neue Installationsabbilder an.

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Microsoft aktualisiert Installationsmedien und startet Windows-10-1803-Upgrade

(Bild: geralt)

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Von
  • Günter Born
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Microsoft hat zum 16. Juli nach eigenen Angaben damit begonnen, Windows-10-Systeme, deren Support bald endet, auf das Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) upzugraden.

Konkret betrifft dies Systeme mit Windows 10 Version 1803, die jetzt automatisch via Funktionsupdate auf die aktuelle Version 1903 umgestellt werden sollen. Mit diesem Schritt will Microsoft sicherstellen, dass alle Systeme mit Windows 10 auch künftig kumulative Updates zur Behebung von Fehlern und Sicherheitslücken erhalten.

Das Unternehmen hat diese Update-Pläne in einer aktualisierten Mitteilung auf der Statusseite für Windows 10 Version 1903 bekanntgegeben.

Microsoft hat den nun eingeleiteten automatischen Upgrade-Prozess auf Version 1903 bereits vor einiger Zeit angekündigt. Unter anderem teilte das Unternehmen bereits am 18. Juni über die 1903-Statusseite mit, dass man mit dem Aufbau und dem Training eines Machine-Learning (ML)-basierten Update-Verteilungsprozesses begonnen habe. Ziel war es, darüber die Verteilung des Funktionsupdates auf älteren Windows-10-Versionen bis einschließlich April 2018 Update (Version 1803) zu steuern.

Systeme, die mit Windows 10 bis einschließlich Version 1709 ausgestattet waren, wurden in den vergangenen Wochen zunächst automatisch auf die Version 1803 aktualisiert, sofern keine Kompatibilitätsprobleme bekannt waren. Hintergrund ist, dass der Support für Windows-10-Versionen bis einschließlich 1709 bereits abgelaufen ist. Da aber auch Version 1803 (nach einem letztmaligen Update am 12. November 2019) bald aus dem Support fällt, folgt im nächsten Schritt das Upgrade von 1803 auf 1903.

Am Umstieg auf 1903 führt kein Weg vorbei – allerdings will Microsoft ihn auch nicht "mit der Brechstange" durchsetzen. Vielmehr will Redmond beim Rollout laut Statusseite der "Komplexität des Windows 10-Ökosystems" und den zahlreichen, Nutzern zur Verfügung stehenden Konfigurationsmöglichkeiten Rechnung tragen.

Deshalb sollen zunächst nur Maschinen das Funktionsupdate erhalten, die bekanntermaßen mit dem Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) kompatibel sind. Dann werden weitere Systeme schrittweise umgestellt, wobei Microsoft die Rückmeldungen der Benutzer und erfasste Telemetriedaten auswerten will, um Probleme frühzeitig zu erkennen.

Benutzer von Windows 10 Home und Pro Edition haben laut Microsoft übrigens die Möglichkeit, das per Windows Update angebotene Funktionsupdate für bis zu 35 Tage auszusetzen, um einen geeigneten Zeitpunkt für die Upgrade-Installation zu wählen.

Diese Benachrichtigung informiert über bekannte Komatibilitätsprobleme.

(Bild: Screenshot)

Aktuell hat Microsoft bis zum Supportende von Version 1803 noch einen Zeitpuffer von gut 4 Monaten, um die Systeme zu aktualisieren. Bei bekannten Kompatibilitätsproblemen erhält der Benutzer bestenfalls eine entsprechende Benachrichtigung.

Auf einem Testsystem des Autors, welches kürzlich automatisch auf Windows 10 Version 1803 aktualisiert wurde, ist vom Funktionsupdate aber trotz Microsofts Ankündigung noch nichts zu sehen. Selbst die Benachrichtigung über bekannte Probleme wird nicht angezeigt. Es erscheint lediglich der Hinweis, dass eine Version von Windows 10 ausgeführt werde, deren Support bald ende. Gleichzeitig empfiehlt Microsoft ein "Upgrade auf die aktuelle Version".

In dieser Konstellation bleibt schlicht abzuwarten, bis Microsoft sich bezüglich der Upgrades sortiert hat. Oder man versucht mittels einer ISO-Installationsdatei ein manuelles Upgrade auf eigenes Risiko.

In der vergangenen Woche hat Microsoft mehrere Probleme beseitigt, die das Upgrade auf Version 1903 auf einigen Systemen verhinderten. Dazu gehörte auch ein Bug, der ein Upgrade des Systems bei vorhandenen USB-Medien und SD-Speicherkarten scheitern lassen konnte. Nachdem dieser gefixt worden war, gab es zunächst allerdings keine neuen ISO-Installationsabbilder, sodass das Aktualisieren von Systemen via USB-Stick wohl weiterhin nicht möglich gewesen wäre.

Nun bietet Microsoft aktualisierte ISO-Installationsabbilder in Gestalt der Windows 10 1903 Build 18362.239 an. Diese Build entspricht dem Windows-10-1903-Patchstand vom 9. Juli 2019.

Eine Überprüfung des MSDN-Abonnements des Autors unter My Visual Studio ergab, dass auch dort aktualisierte ISO-Installationsabbilder mit dem Stand 16. Juli 2019 für die Consumer- und Business-Editionen von Windows 10 Version 1903 bereitstehen. Es ist davon auszugehen, dass auch im Microsoft Volume Licensing Center aktualisierte Installationsmedien für Firmenkunden verfügbar sind.

(Bild: Screenshot)

Die Evaluierungsversionen von Windows 10 Enterprise, auch für virtuelle Hyper-V Gäste, sind allerdings noch nicht aktualisiert worden.

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(ovw)