Apple Glasses: Neue Patentanträge beschreiben AR-Brille

Apple forscht an einem Mixed-Reality-Headset, das neben der Umgebung und Position auch Gesten und den Gesichtsausdruck erfassen soll.

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Augmented Reality spielt sich bei Apple derzeit nur auf iPhone und iPad ab – eine Brille wird aber seit längerem erwartet.

(Bild: dpa, Brooks Kraft/Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will das Patentportfolio rund um Techniken und Bedienoberflächen für ein Mixed-Reality-Headset erheblich ausbauen. Apple schwebt eine Augmented-Reality-Brille vor, die die Umgebung des Trägers erfassen und virtuelle Elemente im Blickfeld einblenden kann, wie aus mehreren jüngst veröffentlichten Patentanträgen hervorgeht.

Dabei scheint Apple besonders interessiert daran, über Sensoren nicht nur das Umfeld und die Position im Raum zu erfassen, sondern auch den Nutzer: Das Headset könne etwa Gesichtsausdruck, Augenbewegungen und Gesten erfassen und soll diese zur Eingabe heranziehen, wie es in dem jüngsten Apple-Patentantrag 20190221044 zu einem "Display-System mit Sensoren" heißt, den das US-Patent- und Markenamt in der vergangenen Woche zur öffentlichen Einsicht freigegeben hat. Seit Jahresanfang hat das Unternehmen bereits eine zweistellige Zahl an ähnlichen Anträgen rund um Mixed-Reality-Headsets und "Head-mounted Displays" (HMD) gestellt.

Die nötige Display-Technik für eine Brille hat Apple im vergangenen Jahr eingekauft.

Die über die Sensoren erfassten Daten nutze das Headset, um dreidimensionale virtuelle Objekte einzublenden, über integrierte Kameras könne zudem auch die komplette Umgebung virtuell nachgebildet werden.

Die dafür nötige Prozessorarbeit übernehme entweder das Headset selbst oder sie werde an ein "externes Gerät" ausgelagert, wie Apple in den Antrag ausführt. Ein ähnliches Konzept verfolgte der Konzern bereits bei der Apple Watch, den Großteil der Arbeit übernahm ursprünglich das iPhone. Auch bei Apple Glasses wird erwartet, dass diese – zumindest anfangs – stark von einem mitgeführten iPhone abhängig bleiben, das verschiedene rechenintensive Funktionen übernehmen kann.

Der Patentantrag meldet zudem auch die Verwendung weiterer Sensoren für ein Headset zum Schutz an, die unter anderem Informationen über die Umgebung sammeln, bis hin zur Lichtsituation – um auch virtuelle Objekte passend darzustellen. Über weitere Sensoren könnten sich Augenbrauen, Pupillen sowie Kinn- und Mundregion erfassen lassen, schreibt Apple – um zum Beispiel ein 3D-Avatar des Nutzers zu erstellen.

Die Entwicklung von Apple Glasses gilt als offenes Geheimnis: 2018 übernahm Apple eine von Holografie-Forschern gegründete Spezialfirma für "Smart Glasses", die sich auf dünne, transparente Brillengläser mit Vollfarbdarstellung und weitem Sichtfeld spezialisiert hatte. Mit der Auslagerung von Funktionen an das iPhone könnte die AR-Brille sehr leicht geraten und sich nicht groß von einem klassischen Brillengestell unterscheiden. Einem gut informierten Analysten zufolge steuert Apple bereits auf den Produktionsbeginn einer Brille zu, die 2020 eingeführt werden könnte. (lbe)