Blizzard-Mitgründer Frank Pearce verlässt den Kult-Entwickler

Nach 28 Jahren verlässt Frank Pearce das Studio, das er mit Michael Morhaime und Allen Adham gegründet hat. Nun soll eine neue Generation Blizzard führen.

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Blizzard-Mitgründer Frank Pearce verlässt den Kult-Entwickler

(Bild: Blizzard Entertainment)

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Blizzard-Mitgründer Frank Pearce verlässt das Unternehmen nach 28 Jahren. Das teilte Pearce in einem Brief mit, der auf der Blizzard-Website veröffentlicht wurde. "Die Zeit ist gekommen, mich von Blizzard zu verabschieden und die Fackel an die nächste Generation von Anführern zu übergeben", schreibt Pearce darin.

Pearce hatte Blizzard – damals unter dem Namen "Silicon & Synapse" – im Februar 1991 zusammen mit Michael Morhaime und Allen Adham gegründet. Morhaime verließ Blizzard im vergangenen Jahr, Adham ist nach zwischenzeitlichem Abschied mittlerweile wieder in einer Führungsposition beim Kult-Entwicklerstudio tätig.

Frank Pearce ist einer von drei Blizzard-Gründern.

(Bild: CC-BY-SA-3.0, Hellfire2079)

"Ich bin so stolz, dass wir die Leben so vieler Leute durch die von uns erstellten Erfahrungen positiv verändern konnten", schreibt Pearce in seinem Brief. "Worte können nicht ausdrücken, wie dankbar ich für die Arbeit bei Blizzard, an unseren Spielen, mit unseren Angestellten und vor allem mit unserer Community bin." Pearce wolle sich nun verstärkt dem Privatleben widmen, einen Grund für seinen Abschied nennt er nicht.

Pearce war Teil der Entwicklung legendärer Videospiele, darunter Diablo und Starcraft. In seiner Zeit bei Blizzard entstanden auch Spiele wie Warcraft und das Online-Rollenspiel World of Warcraft. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Michael Morhaime war Pearce in der Öffentlichkeit aber kaum präsent.

Blizzard gilt nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Spiele-Portfolios als eines der erfolgreichsten Entwicklerstudios der Welt und ist gerade bei PC-Spielern enorm beliebt. In den vergangenen Jahren mischten sich aber vermehrt Negativnachrichten unter die Erfolgsmeldungen: Der Launch von Diablo 3 war aus technischer Sicht desaströs, viele Blizzard-Anhänger waren außerdem mit der Ausrichtung des Hack'n'Slashs unzufrieden.

Außerdem wurden die Arbeiten an der E-Sports-Sparte von Heroes of the Storm im vergangenen Jahr auf Eis gelegt und die Ankündigung eines Mobilspiels im Diablo-Universum sorgte bei der PC-Nutzerschaft für Unmut. Viele bemängeln, dass es von Blizzard schon länger kein sogenanntes "Core-Game" für eingefleischte Spiele-Enthusiasten mehr gab. Blizzard wird seit Oktober 2018 von J. Allen Brack geführt. Seit 2008 gehört das Studio zum Groß-Publisher Activision Blizzard, der Anfang des Jahres 800 Stellen gestrichten hat. (dahe)