Nachgeprüft: 128 GByte DDR4-RAM mit AMD Ryzen und Intel Core-i

Die ersten DDR4-Module mit 32 GB ermöglichen den Einsatz von 128 GB Speicher mit Mainstream-Prozessoren. Die c't hat nachgeprüft, ob's tatsächlich funktioniert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 328 Kommentare lesen
Nachgeprüft: 128 GByte DDR4-RAM mit AMD Ryzen und Intel Core-i

Samsungs DDR4-UDIMMs mit 32 GByte.

(Bild: Mark Mantel/heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Samsung hat den ersten DDR4-Arbeitsspeicher veröffentlicht, der 32 GByte auf einem UDIMM (unbuffered) unterbringt. Diesen Speichertyp nutzen mit wenigen Ausnahmen sämtliche Desktop-Mainboards: In der Mittelklasse gibt es zwei bis vier solcher Steckplätze, im High-End-Bereich (Ryzen Threadripper, Core X) bis zu acht.

Bisher boten die Hersteller maximal 16 GByte pro Speicherriegel an, was die Plattformen auf 64 beziehungsweise 128 GByte beschränkte. Die 32 GByte großen Module nutzen neue Speicherchips mit einer Kapazität von 16 statt 8 oder 4 Gigabit – bei Samsung "A-Dies" genannt. Die Prozessoren und BIOS-Versionen der Mainboards müssen damit jedoch umgehen können.

AMD und Intel werben schon seit Jahren mit der Unterstützung von mehr Arbeitsspeicher, die sich mangels verfügbarer Kits jedoch nie überprüfen ließ. Konkret nannte Intel zum ersten Mal mit der Generation Coffee Lake-S alias Core i-8000 den Einsatz von bis zu 128 statt 64 GByte.

AMD wirbt bei Ryzen Threadripper zwar mit einem theoretisch möglichen Einsatz von 2 TByte RAM, meint damit aber lediglich die Bestückung, die der Speicher-Controller theoretisch adressieren kann. In der Praxis sind die passenden X399-Mainboards auf UDIMMs limitiert, ließen sich bisher also nur mit 128 GByte in acht Steckplätzen bestücken. Im Mainstream kam der Wechsel von maximal 64 auf 128 GByte mit den Ryzen-3000-Prozessoren und X570-Mainboards.

Die c't hat vier Samsung-UDIMMs mit je 32 GByte im Handel gekauft und ausprobiert, welche Mainstream-Plattformen wie AM4 für Ryzen und LGA 1151v2 für Core i mit einer Vollbestückung umgehen können. In folgenden Kombinationen wurden die 128 GByte DDR4-RAM auf Anhieb erkannt:

  • Ryzen 9 3900X + X570
  • Ryzen 7 2700X + X470
  • Ryzen 5 1600X + X470
  • Core i5-9600K + Z390
  • Core i7-8700K + Z370

Im Falle der ersten beiden Ryzen-Generationen gibt es keine offizielle Unterstützung. Zumindest im Zusammenspiel mit dem Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming traten keine Probleme auf.

Spiele nutzen 128 GByte RAM bei Weitem nicht aus. Sinnvoll erscheinen die neuen Module für kleine Workstations: AMDs Ryzen 9 3900X und der kommende Ryzen 9 3950X ermöglichen den Einsatz von 12 bis 16 Rechenkernen zusammen mit 4 × 32 GByte RAM. Früher setzte eine solche Kombination teure High-End-Plattformen voraus.

Bisher gibt es ausschließlich die Samsung-Riegel mit 32 GByte Kapazität (ab 176,17 €). Sie richten sich nicht an Übertakter und halten sich entsprechend an die JEDEC-Spezifikation mit 1333 MHz Takt (DDR4-2666) und CL19-Latenzen. Sie kommen ohne eine Aluminiumabdeckung aus. 2 × 16 GByte sind mit Preisen ab rund 120 Euro noch deutlich günstiger erhältlich.

In den kommenden Wochen und Monaten erwarten wir weitere 32-GByte-Module, die höhere Taktraten beziehungsweise straffere Latenzen erreichen. Corsair hat bereits Vengeance-LPX-Kits mit 1500 MHz (DDR4-3000) und CL16-Timings angekündigt. (mma)