Neue Features in MariaDB Enterprise Server 10.4
MariaDB 10.4 legt den Fokus auf Sicherheit. Die voreingestellte Speicher-Engine InnoDB zeigt sich im neuen Release zudem flexibler.
- Daniel Bößwetter
Version 10.4 des Datenbank-Systems MariaDB Enterprise bringt wichtige Änderungen bei der Sicherheit des Datenbank-Systems, insbesondere bei der Authentifizierung. Admins können nun zum Beispiel für jeden Account mit den Statements GRANT, CREATE oder ALTER USER mehr als ein Authentifizierungs-Plug-in angeben. Das ermöglicht einen fließenden Übergang zwischen dem alten SHA-1 basierten mysql_native_password und dem weitaus sichereren Verfahren ed25519. Die unterschiedlichen Plug-ins lassen sich mit OR aneinanderreihen:
alter user 'daniel'@'%' identified via
'mysql_native_password' using password('p4ssw0rd') or
'ed25519' using password('p4ssw0rd');
Wenn ein Anwender sein Passwort mit dem Befehl SET PASSWORD ändert, werden alle für ihn gesetzten Plug-ins aktualisiert. Die Administratorin kann also ed25519 für die Benutzer aktivieren, warten, bis im Rahmen der Turnus-gemäßen Passwortänderung alle Kennwörter einmal gesetzt sind, und dann das alte SHA-1 basierte Verfahren abschalten. Da MariaDB seit Version 10.4.3 eine Passwort-Expiry-Funktion enthält, kann die Administratorin Anwender dazu anhalten, ihre Kennwörter in regelmäßigen Abständen zu ändern. Zwei neue Systemvariablen steuern dieses Verhalten:
default_password_lifetimeist die Anzahl Tage, die ein Passwort standardmäßig gültig ist. Dieser Wert lässt sich pro Anwender bei Bedarf überschreiben. Der Default 0 bedeutet, dass die Passwörter uneingeschränkt gültig sind.disconnect_on_expired_passwordtrennt die Verbindung, sobald ein Kennwort abgelaufen ist. In der Voreinstellungfalsekann der User sich immerhin noch anmelden und ein neues Passwort setzen.
Die Tabelle mysql.user, die seit den ersten MySQL-Versionen die Benutzer, ihre Passwort-Hashes sowie ihre globalen Rechte enthielt, existiert in MariaDB 10.4 nur noch als View. Physisch liegen die Anwenderdaten in mysql.global_priv. Diese Tabelle speichert die Berechtigungs- und Authentifizierungs-Informationen in einer geschachtelten JSON-Struktur.
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