Hearable-Prototyp für Hörgeräte-Forschung fertig

Mit dem Hörgerät-Prototypen von "Hear how you like to hear" können Interessierte mit und ohne Höreinschränkungen bei der Algorithmenentwicklung helfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Eine Frau hält eine weiße Kiste und ein Smartphone.
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Vom leisen Wald bis zum lauten Club – an vielen Orten können Hörhilfen sowohl Menschen mit, wie auch ohne Höreinschränkungen eine Hilfe sein. Was die sogenannten Hearables leisten können und wie sie aussehen sollten, sind zwei der Forschungsfragen von "Hear how you like to hear" (HHYLTH). Das Citizen-Science-Projekt des Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie sucht derzeit Interessierte, die sich daran beteiligen wollen.

Grundlage des Projekts ist ein Hörgerät-Prototyp der Uni Oldenburg, der auf dem Einplatinenrechner Raspberry Pi basiert. Mit einer Soundkarte, Vorverstärker, Mikro und Kopfhörer kostet das Gerät rund 250 Euro. Inzwischen gibt es dafür auch ein 3D-druckbares Gehäuse und eine App. Mit der Box und App können die Nutzerinnen und Nutzer im Alltag ihren Hörgerätealgorithmus auch ohne professionelle Hilfe anpassen. Inzwischen ist die Box einsatzbereit und das Fraunhofer-Institut sucht Menschen für die Feldforschung, vor allem im Bereich Berlin. Die ermittelten Daten wird das Oldenburger Institut wissenschaftlich auswerten. Geplant ist auch die Zusammenarbeit mit Ornithologen, um in Wald und Wiesen Geräusche aufzunehmen.

Künftig soll das Gerät zu Hause nachbaubar sein. Am 8. und 9. November wird es dazu einen #hack4ears-Hackathon im Motionlab Berlin geben. Dort werden die Box und die App vorgestellt sowie Forschungsergebnisse des Projekts. Außerdem gibt es die Möglicheit, bei dem Hackathon eigene Hearables zu entwickeln. Spätestens zum Hackathon soll schließlich die Projekt-Dokumentation auf Github veröffentlicht sein.

Derzeit ist noch eine Umfrage zu Hör-Problemen online, die Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf Hearables von Menschen mit und ohne Höreinschränkungen erfasst. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. (hch)