KI-Kamera, Blockchain-Board und Luftsensoren – Crowdfunding für Maker

Eine Kamera soll KI-Projekte vereinfachen, für Gas-Sensoren gibt es ein neues ESP8266-Board und IoT-Projekte könnten künftig auf dezentrale Netzwerke setzen.

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Board mit angeschlossenem Gas-Sensor und Display.

(Bild: Crowdsupply / Anavi)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Helga Hansen
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Künstliche Intelligenz und Blockchain machen als Buzzwords der Stunde auch vor der Makerszene nicht halt. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter gibt es derzeit Hardware, die DIY-Projekte rund um KI und dezentrale Netzwerke einfacher machen soll.

(Bild: Kickstarter / DFRobot)

Vom chinesischen Open-Hardware-Hersteller DFRobot gibt es mit der Husky Lens eine kleine Kamera, die Algorithmen zur Bilderkennung bereits mitbringt. Wer eigene Projekte mit Computervision umsetzen möchte, muss die Trainingsdaten zwar immer noch selbst erstellen – mit einem Klick pro Bild soll das aber so einfach wie möglich ablaufen. Sechs verschiedene Algorithmen zur Erkennung und Verfolgung von verschiedenen Objekten, Farben oder Gesichtern sind vorprogrammiert.

Die Platine bringt einen Kendryte K210 RISC-V-Prozessor mit 400 MHz mit und funktioniert mit dem Mikrocontroller Arduino, dem Einplatinenrechner Raspberry Pi oder DFRobots eigenem Bastelrechner LattePanda. Mit einer 2-Megapixel-Kamera gibt es die Husky Lens für ca. 31 Euro (inkl. Versand). Für 49 Euro ist eine 5-Megapixel-Kamera auf dem Board. Dank eines eingebauten Displays mit 320 × 240 Pixeln könne beim Basteln auf einen Rechner auch verzichtet werden. Das Ziel der Kickstarter-Kampagne von rund 20.000 Euro ist bereits erreicht. Bis zum 7. September kann sie noch unterstützt werden. Der Versand soll dann im November erfolgen.

(Bild: Kickstarter / Elk)

Hardware mit dem dezentralen Web soll "Elk" verbinden. Der Linux-basierte Einplatinenrechner unterstützt die Kryptowährung Ether, das Kommunikationssystem Whisper, das Dateisystem IPFS und weitere Standards. Maker könnten damit Projekte wie intelligente Beleuchtung über das Internet steuern, ohne auf einen Cloud-Provider angewiesen zu sein. Für den Einstieg gibt es eine Elk-App, die auf Whisper aufsetzt. Eigene Programme können damit ähnlich einfach wie für den Arduino geschrieben werden.

Dafür sitzt auf dem Einplatinenrechner ein System-on-a-Chip, der H3 von Allwinner zusammen mit 512 MB RAM. Zusätzlich sind ein STM-Mikrocontroller und ein Wifi-Modul eingebaut, dazu kommen 8GB eMMC-Speicher. Das Board allein kostet rund 68 Euro (inkl. Versand). Ein Kit mit Kabeln und Kleinteilen wie LEDs und Buzzer gibt es für 93 Euro. Ankommen sollen die Perks im März kommenden Jahres. Die Crowdfunding-Kampagne läuft bis zum 8. September und hat ihr Finanzierungsziel von rund 18.000 Euro schon übertroffen. Bereits 2013 hatten einige der Elk-Ingenieure mit 1Sheeld eine Arduino-Aufsteckplatine über Crowdfunding finanziert.

Kickstarter & Co.

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(Bild: Crowdsupply / Anavi)

Ebenfalls derzeit im Crowdfunding: Ein ESP8266-basiertes Board speziell für Gas-Sensoren vom bulgarischen Entwickler Leon Anavi. Neben Wifi bringt die Platine Unterstützung für den Anschluss von Sensoren der günstigen MQ-Serie mit, die verschiedene Gase erkennen können. Optimiert ist die Open-Hardware-Platine dabei für den Luftqualitätssensor MQ-135. Da die Sensoren regelmäßig ausgetauscht werden müssen, ist keiner auf dem Board fest verbaut. Von der Arduino IDE über den Smart-Home-Standard OpenHAB bis zur IoT-Plattform ThingSpeak ist es mit vielen beliebten Systemen kompatibel.

Das Board alleine kostet derzeit rund 33 Euro (inkl. Versand). Weiter geht es mit dem Starter-Kit mit MQ-135-Sensor, Gehäuse und OLED-Display (46 Euro) – mit noch mehr Sensoren wird es noch etwas teurer. Das eher symbolische Finanzierungsziel von 10 US-Dollar hat die Kampagne bereits kurz nach dem Start erreicht und auch nach dem Kampagnenende am 6. September wird die Hardware bei Crowdsupply erhältlich sein. Die Auslieferung soll im November erfolgen. (hch)