Grüne Sommerspiele

Tokio will als nachhaltigster Ausrichter in die Geschichte der Olympischen Spiele eingehen.

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Grüne Sommerspiele

Die Olympischen Medaillen bestehen aus recyceltem Elektroschrott.

(Bild: IOC / Tokyo 2020 Organizing Committee)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Der Strom für die Sommerspiele von 2020 soll aus erneuerbaren Energien kommen, Recycling den Müllberg reduzieren.

Erstmals sollen zum Beispiel sämtliche Medaillen mit Gold, Silber und Bronze aus rezykliertem Elektronikschrott hergestellt werden. Mithilfe von landesweit aufgestellten und eifrig beworbenen Sammelboxen kamen bis Februar bereits 100 Prozent der erforderlichen Bronze, 85 Prozent des Silbers und 94 Prozent des Goldes zusammen. Die Organisatoren zeigten sich im aktuellen Fortschrittsreport zuversichtlich, dass auch die fehlende Menge rechtzeitig eingehen werde.

Auch die Energieversorgung soll weitgehend klimaneutral werden. Sieben Veranstaltungsorte in Tokio sowie das Olympiastadion sollen komplett mit regenerativem Strom aus Wind- und Solarenergie versorgt werden.

Um die erforderliche Menge Ökostrom zu erzeugen, erhalten einige Stadien ihre eigene Photovoltaik-Anlage, für die anderen sollen mehrere neu errichtete Solarparks Ökostrom erzeugen.

Für die Warmwasserversorgung erhalten einige Stadien geothermische Heiz- und Kühlsysteme oder solarthermische Anlagen. Die Bewässerung der Stadien soll so weit wie möglich durch gesammeltes Regenwasser erfolgen.

Um die insbesondere bei den Eröffnungs- und Abschlussfeierlichkeiten erzeugten Treibhausgase aufzuwiegen, hat die Stadtverwaltung von Tokio Mitte 2018 die Initiative "Tokyo Zero Carbon 4 Days" gestartet. Großunternehmen, die unter das Emissionshandelssystem der Hauptstadt fallen, sind aufgerufen, CO2-Zertifikate in Höhe von 720000 Tonnen für die Olympischen Spiele zu spenden.

Etwas niedriger liegen die Ziele bei der Reduktion von Plastik- und anderem Müll: Lediglich 65 Prozent aller verwendeten Materialien sollen nach den Spielen wiederverwertet werden. Der Sporthersteller Asics hat als offizieller Ausstatter der japanischen Athleten angekündigt, für die Sportbekleidung 30000 gebrauchte Kleidungsstücke zu recyceln.

Darüber hinaus wird das Holz für die Quartiere der Athleten aus lokalen Wäldern geschlagen und nach den Spielen ebenfalls wiederverwertet.

(bsc)