Solarzellen aus dem Reagenzglas
Wissenschaftler der Universität Cambridge haben einen Weg gefunden, günstige Solarzellen herzustellen.
Wissenschaftler der Universität in Cambridge haben einen neuen Weg gefunden, günstige Solarzellen herzustellen: Einfach hinschütten und warten. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, doch wie der New Scientist berichtet, bildet das Gemisch aus Hexabenzocoronen (HBC) und Perylen von selbst zwei übereinanderliegende Schichten, die bei Lichteinfall unterschiedliche Ladungen aufweisen.
Physikalisch betrachtet gibt es für dieses Verhalten einen guten Grund: Die scheibenförmigen HBC-Moleküle stapeln sich unten und kristallisieren zusammen mit den stiftförmigen Perylen-Teilchen. Die obere Schicht hingegen besteht ausschließlich aus den Perylen-Nadeln. Die Forscher gossen das Gemisch auf eine rotierende Glasscheibe, die mit einer Metalllegierung überzogen war. Nachdem das Lösungsmittel Chloroform verpufft war, bedampften sie die hauchdünne Schicht mit Aluminium, beleuchteten sie und siehe da: An den beiden Metallschichten konnten die Wissenschaftler eine Spannung messen.
Lukas Schmidt-Mende, einer der Forscher, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: "Organische Materialien haben üblicherwiese niedrige Effizienzen, doch hier waren es bis zu 34 Prozent." Er hofft, den Wirkungsgrad noch weiter zu erhöhen. Dann wäre das Verfahren eine billige Möglichkeit, große Flächen wie etwa Hausdächer als Stromspender zu nutzen. (cgl)