c't-Tipps: Windows-Bremsen lösen

Wird Ihr Windows auch irgendwie immer langsamer? Viele Bremsklötze lassen sich mit simplen Tricks lösen oder mit speziellen Analyse-Tools zumindest aufspüren.

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Windows-Bremsen lösen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Sofern geeignete Treiber installiert sind, läuft ein frisch installiertes Windows auf dem PC so schnell es die Hardware eben hergibt. Und allen Mythen zum Trotz bleibt das üblicherweise auch auf Dauer so. Trotzdem hat natürlich recht, wer jetzt entgegnet: "Aber ich merke doch, dass der PC im Laufe der Zeit immer langsamer wird".

Das liegt aber nicht am reinen Alter der Installation, sondern daran, dass sich im Laufe der Zeit etwas verklemmt hat. Wenn man die Ursache findet und entfernt, rennt Windows wieder wie am ersten Tag. Die Bremsklötze können jedoch an allen möglichen Stellen stecken.

Entsprechend reicht die Bandbreite der Lösungsansätze von sehr simplen Tipps bis hin zum Einsatz spezialisierter Analyse-Werkzeuge zum Auffinden der Windows-Bremsen. Anfangen sollte man immer mit dem Umsetzen der simplen Tipps – und zwar nicht nur am eigenen Rechner. Die Einfachheit der Tipps erlaubt es, sie bei Gelegenheit weiterzugeben, etwa wenn ein Verwandter Sie telefonisch um Hilfe bittet. Das könnte Ihnen so manche Anreise ersparen.

Der erste Tipp ist so simpel, dass er gern vergessen wird: Starten Sie Windows einfach mal neu, denn das passiert heutzutage viel zu selten. Wer sich jetzt wundert, weil er den PC doch ständig abends runter und morgens wieder hochfährt: Das ist seit Windows 8 kein echter Neustart mehr: Stattdessen werden beim Klick auf "Herunterfahren" zwar alle Anwendungen beendet, Windows selbst legt sich aber nur schlafen, um beim Wiedereinschalten des PC schneller bereit zu sein.

Microsoft bezeichnet das als "Schnellstart". Das führt dazu, dass Windows auf vielen PCs nur noch einmal pro Monat neustartet – am Patchday, an dem Microsoft neue Updates ausliefert. Nur bei einem Klick auf "Neustart" fährt Windows vollständig herunter, bevor es sauber wieder hochfährt.

Eine weitere simple Methode, mit der man es versuchen kann: Deinstallieren Sie alle Programme, die Sie nicht mehr brauchen. Was nicht da ist, kann auch nicht stören, und vielleicht erwischen Sie auf diese Weise ja den Störenfried.

Das Windows Defender Security Center zeigt den Sicherheitsstatus Ihres Gerätes.

Einen besonderen Blick verdient dabei ein nachinstallierter Virenscanner. Der Windows-eigene Defender, der bis Windows 7 nur als Anti-Spyware diente, hat sich seit Windows 8 zu einem vollwertigen Virenschutz gemausert. Er kann mit der Konkurrenz nicht nur bei der Schutzwirkung mithalten, sondern arbeitet nach unseren Erfahrungen auch deutlich störungsärmer. Was für die Konkurrenz mittlerweile bedeutet, dass folgender Tipp an der c't-Hotline geradezu erschreckend oft Probleme löst: "Deaktivieren Sie den nachinstallierten Scanner, oder noch besser: Deinstallieren Sie ihn wieder." Windows 10 ersetzt ihn dann automatisch durch den Defender.

Wenn Sie das lieber nachkontrollieren wollen: In den Einstellungen unter "Update und Sicherheit" finden Sie unter "Windows-Sicherheit" die Schaltfläche "Windows Defender Security Center öffnen". Dieses vereint alle Optionen auf einen Blick.

Erst wenn so simple Tipps nicht helfen, ist der Griff zu Werkzeugen erforderlich. Wie Sie Windows-Bremsen aufspüren mit den Bordmitteln Taskmanager, Ereignisanzeige und Ressourcenmonitor sowie mit den kostenlosen Microsoft-Werkzeugen Autoruns, Process Explorer und Process Monitor, beschreibt c't im aktuellen Heft 17/2019. Dort hat die Redaktion auch nachgemessen, wie lange das Booten bei einem heutigen PC tatsächlich dauert und wie sich Änderungen im Autostart-Verzeichnis auf die Bootzeit auswirken. (axv) (uk)