McAfee erhält Patent auf Software-Vertrieb per Internet

Das amerikanische Anti-Viren-Unternehmen McAfee hat sich seine Vertriebsmethode für Sicherheitssoftware und Softwareservice beim US-Patentamt schützen lassen. Das Patent mit der Nummer 6,266,774 trägt den Titel "Method and system for securing, managing or optimizing a personal computer" und wurde am 24. Juli offiziell zugeteilt. Es bezieht sich auf das Geschäftsmodell von McAfee, den Vertragskunden Sicherheits-, Wartungs- und Optimierungs-Dienstleistungen über das Internet anzubieten.

"Die Zukunft liegt im Vertrieb von Software-Anwendungen als Web-Service über das Internet", kommentiert McAfee-Chef Srivats Sampath das Firmenpatent, das bereits 1998 beantragt wurde. Es umfasst Software gekapselt in HTML oder XML, die über das Web an einen Browser übertragen wird und dort ein oder mehrere Scripts auf dem lokalen Computer ausführen kann. Dazu gehören zum Beispiel Erkennung und Beseitigung von Viren, die Suche nach Software und Daten für Upgrades, Software- und Daten-Aktualisierungen sowie Hardware- und Software-Diagnosen. Laut dem McAfee-Chef sei noch nicht entschieden, wie das Unternehmen künftig mit Verletzungen des Patents umgehen will.

Momentan ist McAfee eines der wenigen Software-Unternehmen, das ausschließlich auf diesen Vertriebsweg setzt. Microsoft und andere Software-Verkäufer testen zurzeit das Konzept, um künftig regelmäßig Gebühren statt einmalig einen Verkaufspreis für Software-Pakete zu erheben. Hier eröffnet sich nun ein weites Feld für patentrechtliche Auseinandersetzungen mit McAfee. In einem ähnlichen Fall hatte im Februar die Firma Symantec Patente auf ihre Software-Update-Technik erhalten.

Einen Schwerpunkt zu Entwicklung und Krise des Patentwesens sowie der Auseinandersetzung um Software-Patente bringt c't in Ausgabe 17/2001 (ab dem 13. August im Handel). (thd)