Burda übernimmt Online-Portal Netdoktor.de

Das Online-Portal Netdoktor.de wird vom Burda-Verlag übernommen. Alle Angestellten sollen ihre Jobs behalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Telemedizin kommt in Deutschland weiter nur schleppend voran

(Bild: Billion Photos/Shutterstock.com)

Lesezeit: 1 Min.

Der Burda-Verlag hat das Online-Portal Netdoktor.de übernommen. Zuvor wurde die Seite, die Informationen zum Thema Gesundheit bereithält, vom Verlag Holtzbrinck betreut. Das Portal habe 21 Millionen Besucher im Monat und sei "das digitale Gesundheitsangebot im deutschsprachigen Raum schlechthin", so der Burda-Life-Geschäftsführer Kay Labinsky. Angaben zu Umsatz und Kaufpreis machte das Unternehmen nicht.

Burda investiert derzeit ebenfalls in den Ausbau seiner Ärzteplattform Jameda. Sie bietet Terminvereinbarungen und Sprechstunden online und soll ihren Umsatz von 20 Millionen Euro im laufenden Jahr bis 2025 auf etwa 100 Millionen Euro steigern.

Jameda hatte im vergangenen Jahr einen Streit vor dem Bundesgerichtshof verloren. Eine Ärztin verlangte die Löschung ihres Profils. Die Richter gaben ihr Recht, das Bewertungsportal sei nicht als "neutraler" Informationsvermittler aufgetreten.

Generell nimmt die Digitalisierung im Gesundheitswesen Fahrt auf. Projekte werden von der Politik immens gefördert. Gesundheitsminister Jens Spahn möchte möglichst schnell eine umfängliche, digitale Patientenakte einführen. Allerdings gibt es noch Bedenken aus Sicht der Datenschützer. Auch Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery betont, dass der Datenschutz und die Einwilligung der Patienten in digitale Prozesse höchste Priorität haben. Er sieht Fernbehandlungen, also Telemedizin, auf dem Vormarsch und als "sinnvolle Ergänzung". Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 den Weg für Telemedizin geebnet und das Fernbehandlungsverbot gelockert. (emw)