Game-Verband: Jobs in deutscher Games-Branche rückläufig

Mehr Unternehmen sind 2019 in der Games-Branche tätig, trotzdem sinkt die Anzahl der Beschäftigten, sagt der Verband der deutschen Games-Branche.

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Game-Verband: Jobs in deutscher Games-Branche rückläufig

(Bild: JJFarq/Shutterstock)

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Die Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Games-Branche ist von 2018 auf 2019 um 5,9 Prozent auf 11.014 gefallen. Im Vorjahr waren es noch 11.705 Beschäftigte in den Bereichen Entwicklung und Vertrieb. Auch die Anzahl der Beschäftigten im erweiterten Arbeitsmarkt der Games-Branche, wie etwa Dienstleister, Händler und Medien, ging um 1,2 Prozent auf nunmehr 16.840 Beschäftigte zurück. Das teilte der Verband der deutschen Games-Branche Game am Mittwoch mit. Zugleich habe die Anzahl der Unternehmen 2019 von 524 im letzten Jahr auf jetzt 614 zugenommen.

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Eine Vielzahl an Neugründungen besonders kleinerer Spiele-Schmieden habe nach Angaben von Game für den Anstieg gesorgt. Auch sei die Anzahl der Unternehmen, die sowohl als Spieleentwickler als auch als Publisher tätig sind, gewachsen. Der Verband spricht von einem Anstieg von 118 auf 272 Firmen innerhalb eines Jahres. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen ihre Spiele zunehmend einfacher über Download-Plattformen und App Stores anbieten können.

Felix Falk, Geschäftsführer von Game, sieht einen hohen wirtschaftlichen Druck auf der Games-Branche lasten, was sich in den sinkenden Beschäftigungszahlen widerspiegele. Der Games-Markt sei in Deutschland zwar 2018 um 9 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gewachsen, allerdings mussten Unternehmen Stellen abbauen. "Der Grund liegt darin, dass nur wenige der in Deutschland gespielten Games hierzulande entwickelt werden. Um diesen Trend zu stoppen, brauchen wir eine langfristige Strategie", sagt Falk und fordert eine Games-Förderung auf Bundesebene. Für 2020 fehle es den Unternehmen an Planungssicherheit, weil im Bundeshaushalt für das kommende Jahr keine Fördermittel eingeplant seien. Für 2019 sind im Bundeshaushalt noch 50 Millionen Euro für die Games-Branche vorgesehen.

Die Anzahl der Beschäftigten in der Games-Branche ist rückläufig.

(Bild: Game)

Trotzdem sieht Falk auch etwas Positives, denn die zunehmende Anzahl an neu gegründeten Games-Unternehmen zeige, dass Gründer auch in schwierigen Zeiten bereit seien, Risiken auf sich zu nehmen. Dieses Potenzial müsse man nun weiter ausnutzen, um nicht den Anschluss an die internationale Games-Branche zu verlieren.

Game erhebt die Zahlen zur Beschäftigungssituation in der Games-Branche nach eigenen Angaben aus Branchenbeobachtungen und -recherchen. Dabei werden zusätzlich Hochrechnungen und Expertenbefragungen einbezogen. Die Daten basieren auf Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). (olb)