Uber wächst langsamer und schreibt Rekordverlust

5,5 Milliarden Dollar Betriebsverlust erleidet Uber im 2. Quartal. Das überrascht weniger als das auf 14% geschrumpfte Umsatzwachstum.

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Rotes E-Bike "Jump"

Ein elektrisches Mietfahrrad der Uber-Tochter Jump in San Francisco

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Der Fahrtenvermittler und Essenszusteller Uber hat im zweiten Quartal 2019 5,5 Milliarden US-Dollar Betriebsverlust und 5,2 Milliarden Dollar Nettoverlust gemacht. Im zweiten Quartal des Vorjahres waren es 739 Millionen Dollar Betriebsverlust und 878 Millionen Dollar Nettoverlust. In dem Jahr ist der Quartalsumsatz um 14 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar gestiegen.

Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen Donnerstag nach US-Börsenschluss stürzten Uber-Aktien im nachbörslichen Handel zunächst um etwa ein Achtel ihres Wertes ab, erholten sich dann aber und schlossen mit einem Minus von 2,7 Prozent. Das liegt immer noch leicht über dem Schlusskurs des Vortages.

Die institutionellen Anleger sorgen sich weniger über den Milliardenverlust als vielmehr um den Umsatz, der weniger stark gewachsen ist als erwartet. Obwohl das Unternehmen im Juni 30 Prozent mehr aktive Kunden gezählt und damit an der 100-Millionen-Marke gekratzt hat, ist der Umsatz nur um ein Siebtel gestiegen. Es ist wohl die geringste Wachstumsrate der Firmengeschichte.

Anfang Mai hatte Uber sein Börsendebut gefeiert. Dabei wurden Aktienoptionen der Mitarbeiter im Wert von 2,5 Milliarden Dollar und damit verbundene Steuern in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar fällig. Die 2,5 Milliarden Dollar belasten die Unternehmenskasse nicht, schmälern aber natürlich die Anteilswerte anderer Aktionäre.

Weitere 300 Millionen Dollar hat Uber an langjährige Chauffeure ausgeschüttet, nachdem diese beklagt hatten, nicht vom Börsengang zu profitieren, obwohl ihre Arbeit die Basis dafür ist. Die Ausgabe der Aktien hat Uber knapp 8 Milliarden Dollar eingebracht; dazu kommt eine halbe Milliarde aus einem nicht-öffentlichen Verkauf neuer Aktien. In den Quartalszahlen nicht enthalten ist der im Juli erfolgte Verkauf von Anteilen an Toyota, was eine weitere Milliarde Dollar in die Kasse gespült hat.

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In den nächsten Quartalen muss Uber also keine Geldknappheit fürchten. Allerdings gibt es auch keine Aussicht auf Profit. "Wir glauben, dass 2019 das Jahr unserer höchsten Investitionen sein wird", sagte Firmenchef Dara Khosrowshahi in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten Donnerstagabend, "2020, 2021 werden sie schrumpfende Verluste sehen."

Donnerstagmorgen hatte Uber-Rivale Lyft überraschend starke Geschäftszuwächse im zweiten Quartal gemeldet. Beide Unternehmen haben ihren Preiskampf im Heimatmarkt USA reduziert. (ds)