JetBrains erweitert C#8-Anbindung in seinen .NET-Tools

Neben C#8 steht bei den Neuerungen von Rider die iOS-Entwicklung und der Windows-Forms-Designer im Fokus.

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Entwicklungsumgebung: JetBrains erweitert C#8-Anbindung in seinen .NET-Tools
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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JetBrains reicht die .NET-Entwicklerwerkzeuge Rider und ReSharper in Version 2019.2 nach, nachdem der Toolhersteller im Juli bereits den Großteil der Entwicklungsumgebungen von IntelliJ IDEA über WebStorm und GoLand bis DataGrip veröffentlicht hatte. Die Visual-Studio-Erweiterung ReSharper soll vor allem eine bessere Übersicht bei der Navigation und dem Debuggen bieten. Rider bringt unter anderem einen erweiterten Windows-Forms-Designer und eine Code-Coverage-Übersicht für Mono-Projekte. Beide Tools erweitern die Hilfen für C# 8.

Zahlreiche Sprachfeatures der kommenden C#-Version waren bereits in den im Mai veröffentlichten 2019.1-Releases enthalten. C# 8 hat derweil nach wie vor Preview-Status. Sowohl Rider als auch ReSharper bringen im aktuellen Release eine erweiterte Anbindung mit und berücksichtigen unter anderem die jüngsten Anpassungen für Indizes und Ranges. Außerdem gibt es zwei neue Inspections zum Umwandeln in Switch Expressions: Convert switch statement to switch expression und Convert chain of ternary expressions to switch expression und einen Quick-Fix der die Umwandlung in Switch Expressions automatisiert.

Rider bietet nun in der Variables-Ansicht den Menüeintrag Pin to Top, um einzelne Felder oder Properties oben anzuzeigen. Außerdem kann das Tool für Anwendungen, die auf der Mono-Runtime laufen, die Testabdeckung (Code Coverage) auswerten. Bisher war die Auswertung nur für .NET-Core-Anwendungen möglich.

Rider analysiert nun auch für Mono-Anwendungen die Testabdeckung.

(Bild: JetBrains)

ReSharper kennt im Debugger zwei neue Menüeinträge bei den Data Tips, die das automatische Berechnen steuern: implicit function evaluation und Auto Evaluate Property. Der Zugriff auf die Solution-übergreifende Fehleranalyse (SWEA, Solution Wide Error Analysis) soll die Suche über Find Usages beschleunigen.

Der Windows-Form-Designer in Rider ermöglicht neuerdings das Einbinden von Steuerelementen, die von den Drittanbietern Telerik, DevExpress, Syncfusion, ComponentOne oder Infragistics stammen. Entwickler können die jeweiligen Suites in die Toolbox laden und wie integrierte verwenden. Bei den Steuerelementen von DevExpress gibt es jedoch einige Einschränkungen bei Elementen, die massiv auf die API von Visual Studio setzen.

Im Windows-Forms-Designer lassen sich diverse Steuerelemente von Drittanbietern verwenden.

(Bild: JetBrains)

iOS-Entwickler dürfen sich über Erweiterungen bei der Xamarin-Integration freuen. Sie können nun direkt aus Rider .ipa-Dateien (iOS App Store Package) veröffentlichen. Außerdem lassen sich die Provisioning-Profile unter Configurations | Bundle Signing verwalten.

Darüber hinaus hat das Rider-Team die Unterstützung für F#-Programmierer deutlich ausgebaut. Sie erhalten im aktuellen Release das sogenannte Code Vision: Der Editor zeigt den abgeleiteten Typ von Funktionen, Werten und Members über der jeweiligen Codezeile an. Außerdem funktioniert die Rechtschreibprüfung nun in F# für Deklarationen, Strings und Kommentare. Rider hebt zudem Escape-Sequenzen in Strings farblich hervor.

Rider wertet die Typinferenz aus und zeigt F#-Entwickler den passenden Typ für Funktionen und andere Elemente an.

(Bild: JetBrains)

Nennenswert ist noch der erweiterte NuGet-Client, der unter anderem die readme.txt-Datei der Pakete nach dem Installieren anzeigt, um Entwicklern Informationen zu den weiteren Schritten zu geben. Hinsichtlich der Oberfläche hat JetBrains unter anderem die Tabs für den Editor und den Debugger angepasst, damit sie besser in das Darcula- beziehungsweise Dark-Theme passen.

Weitere Neuerungen in Rider unter anderem zur Anbindung an Versionsverwaltungssysteme lassen sich der "What's-New"-Seite entnehmen. Auch für ReSharper fasst eine eigene Seite die Neuigkeiten im 2019.2-Release zusammen. Die Tools sind sowohl einzeln als auch im Paket erhältlich. Kostenfreie Varianten wie bei IntelliJ IDEA existieren nicht für alle Nutzer. Wie bei anderen Tools bietet JetBrains sie jedoch unter anderem für Open-Source-Projekte und Studenten an. (rme)