Bewerbungsphase für Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz läuft

Nominierungen für bis zu 30 zusätzliche Professuren der "Alexander von Humboldt"-Stiftung sind jetzt möglich. Gesucht werden "international führende Forscher".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
Bewerbungsphase für Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz läuft

(Bild: Tatiana Shepeleva/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Berechtigte Forschungseinrichtungen können seit Donnerstag weltweit führende Wissenschaftler aller Fachgebiete aus dem Ausland für insgesamt bis zu 30 zusätzliche Professuren der "Alexander von Humboldt"-Stiftung für das Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) vorschlagen. Die gesuchten Koryphäen sollen etwa im Bereich Maschinelles Lernen, Robotik und Musteranalyse forschen. Gewünscht sind auch Bewerber aus Feldern wie Computerlinguistik, Ethik oder Philosophie.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hatte jüngst erläutert, dass sie über die nun angelaufene Initiative einige der von der Bundesregierung im Rahmen ihrer KI-Strategie geplanten 100 neuen einschlägigen Professuren an deutschen Hochschulen besetzen will. Der Weg über die Stiftung soll laut der CDU-Politikerin helfen, "langwierige Debatten" mit den eigentlich für die Lehre hauptsächlich zuständigen Bundesländern zu vermeiden. Wie es mit den restlichen rund 70 vorgesehenen KI-Forschungsstellen weitergehen soll, ist bislang offen.

Die "Alexander von Humboldt"-Professur ist mit fünf Millionen Euro für experimentell und 3,5 Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftler der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands. Die auf fünf Jahre angelegte Finanzierung erfolgt über Karliczeks Ressort. "Bei der Forschung zur Künstlichen Intelligenz geht es um Fragen, die nicht nur technisch beantwortet werden können", betonte Stiftungspräsident Hans-Christian Pape. "Wir müssen auch die gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Dimensionen einbeziehen." Die gesuchten Professoren sollten dabei helfen, "die Chancen der KI für unsere Zukunft umfassend zu erforschen und nutzbar zu machen". Das Vorhaben trage ferner dazu bei, "Deutschland als international attraktiven und einflussreichen Standort auf diesem wichtigen Gebiet zu stärken".

Nominierungen sind online durch deutsche Hochschulen möglich. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können geeignete Anwärter gemeinsam mit hiesigen Institutionen einreichen. Die Stiftung leitet die Unterlagen dann an unabhängige Fachgutachter weiter, die innerhalb von fünf bis sechs Monate Empfehlungen aussprechen. Ein unabhängiger Auswahlausschuss, der aus Wissenschaftlern aller Fachrichtungen zusammengesetzt ist, entscheidet letztlich zweimal jährlich über die vorliegenden Gesuche. Die Fristen zur Einreichung von Anträgen enden jeweils am 15. April und am 15. September. (mho)