Tierfotografie: Störende Details wie Zäune und Halfter nachträglich entfernen

Für mehr Sicherheit und kürzere Shootings: Tier-Models sind sensibel. Manchmal ist es besser, sie am Set gezielt zu führen und das Foto später zu retuschieren.

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Pferde Fotos nachbearbeiten
Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Wiebke Haas
Inhaltsverzeichnis

Kaum ein Thema ist in der Tierfotoszene so umstritten wie Bildbearbeitung. Dass es gar nichts mehr mit Fotografie zu tun hätte, behaupten die einen. Die anderen nutzen die digitalen Werkzeuge, um ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.

Mal ganz davon abgesehen, dass schon zu Zeiten der Dunkelkammer kräftig manipuliert und retuschiert wurde, lassen sich mit der Bildbearbeitung für die eigene Fotografie viel mehr Türen öffnen. Natürlich wird man, je mehr man über die Entstehung eines Fotos Bescheid weiß, ein wenig desillusioniert. Doch wie auch der Maler auf der Leinwand sehe ich meine Bilder nicht als wahrheitsgemäßes Zeitdokument, sondern viel mehr als eine Ausdrucksform meiner künstlerischen Schöpfung. Mit anderen Worten: In erster Linie soll ein stimmiges und harmonisches Bildwerk entstehen. Die Fotografie ist für mich nur das Werkzeug, wie für den Maler der Pinsel.

Entscheidet man sich für eine Bildbearbeitung in der Pferdefotografie, kann man das Shooting auf eine für Mensch und Tier angenehme Dauer verkürzen und so viel effektiver am Set arbeiten. Pferde müssen beispielsweise für ein Gruppenfoto nicht zwingend alle zur gleichen Zeit anwesend sein. Aus Einzelporträts lässt sich später eine Collage zusammensetzen, so als ob die Pferde direkt nebeneinanderstünden. Das Managen von zwei, drei oder mehr vierbeinigen Models ist entsprechend aufwendig und nicht unbedingt stressfrei für die Tiere. Auch geschlossene Augen oder schlichtweg Halfter können ausgetauscht oder entfernt werden. So bringt man Pferd und Mensch für ein Fotoshooting erst gar nicht in Gefahr. Denn statt das Tier vor uneingezäunter Traumkulisse einfach freizulassen, kann man es schnell und präzise mit Halfter positionieren, das Traumfoto machen und am Rechner für das entsprechende Freiheitsgefühl sorgen.