Essenszusteller Deliveroo stellt Deutschland-Geschäft ein

Der Lieferdienst beendet die Zustellung in Deutschland bereits zum 16. August und will sich auf wachstumsstärkere Märkte konzentrieren.

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Deliveroo-Fahrer

(Bild: Clare Louise Jackson / shutterstock.com)

Lesezeit: 1 Min.

Deliveroo verlässt den deutschen Markt. Der britische Essenslieferdienst wirft damit das Handtuch wenige Monate nach einem großen Deal, der seine Rivalen Lieferando und Lieferheld zusammenbrachte.

Der Dienst will nach eigenen Angaben nun verstärkt andere Märkte in den Fokus nehmen, nachdem sich der Umsatz dort verdoppelt habe, teilte das Unternehmen am Montag zur Begründung mit. Dabei gehe es um andere europäische Länder sowie die Asien-Pazifik-Region. Das Geschäft in Deutschland werde mit Ablauf des 16. August eingestellt. Deliveroo habe dafür gesorgt, dass Fahrer, Restaurants und Mitarbeiter "angemessene" Vergütungs- und Kulanzpakete erhielten, hieß es ohne nähere Details.

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Im deutschen Markt der Essenslieferdienste ist der Konkurrent Takeaway.com aus den Niederlanden besonders stark. Takeaway fügte im Frühjahr zu seiner Marke Lieferando das Deutschland-Geschäft von Delivery Hero hinzu. Nach der Übernahme gehören zu der Gruppe neben Lieferheld auch Pizza.de und Foodora.

Mehr Infos

Zeitdruck, Befristungen, Überwachung: Die Gewerkschaft NGG kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten und setzt auf Hilfe vom Bundesarbeitsminister.

Deliveroo mit Hauptsitz in London wurde 2013 gegründet und ist nach dem Ausstieg in Deutschland noch in 13 Ländern aktiv. Bereits im August 2018 zog sich Deliveroo aus 10 deutschen Städten zurück; damals teilte das Unternehmen mit, es wolle sich auf die fünf größten deutschen Städte Berlin, München, Köln, Hamburg und Frankfurt konzentrieren und dort wachsen.

Im Mai dieses Jahres sammelte Deliveroo in einer weiteren Finanzierungsrunde 575 Millionen US-Dollar ein, größter Investor war dabei Amazon. (mit Material der dpa) (tiw)