ExoMars: Erneut Fehlschlag bei Fallschirm-Test für Mars-Mission

In einem Jahr soll der Rover Rosalind Franklin zum Mars starten. Dort soll er an Fallschirmen zur Oberfläche gleiten. Deren Tests laufen aber nicht rund.

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ExoMars: Erneut Fehlschlag bei Fallschirm-Test für Mars-Mission

Die vier Fallschirme von ExoMars sollen 3,8 Meter, 15 Meter und schließlich 35 Durchmesser haben.

(Bild: ESA)

Lesezeit: 3 Min.

Schon zum zweiten Mal und nun lediglich ein Jahr vor dem geplanten Start ist ein Fallschirm-Test für die anstehende europäisch-russische Forschungsmission ExoMars fehlgeschlagen. Wie die Europäische Weltraumagentur ESA mitteilte, war der am 5. August getestete Fallschirm schon vor seiner Auffaltung beschädigt und die Testladung glitt lediglich an dem kleinen Bremsfallschirm aus der Stratosphäre nach unten.

Bei einem vorherigen Test Ende Mai war ähnliches schon einmal geschehen und die beiden Hauptfallschirme wurden beschädigt. Bis Anfang des kommenden Jahres sollen nun weitere Tests folgen, aber viel Zeit bleibt dann nicht mehr.

Die zweite Mission ExoMars ist ein gemeinsames Projekt der ESA mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. 2016 waren bereit der Trace Gas Orbiter (TGO) und der Lander Schiaparelli zum Roten Planeten geschickt worden. Nach der Trennung stürzte Schiaparelli jedoch wegen eines Softwarefehlers ab und konnte keine Daten vom Mars senden. Der Orbiter kreist aber im Mars-Orbit und soll für den Rover als Relais zur Erde dienen. Zwischen dem 25. Juli und dem 13. August 2020 soll dann der Rover Rosalind Franklin zum Mars gestartet werden, wo er im März 2021 ankommen und die Oberfläche erkunden soll. Auch anhand von Bodenproben soll er nach Hinweisen auf einstiges Leben auf dem Mars fahnden.

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Der Rover Rosalind Franklin soll 2021 an einem vierteiligen Fallschirm auf den Mars herabgleiten– zwei davon als kleinere Bremsfallschirme und zwei als große Hauptfallschirme. Genau mit letzteren gab es bei den Tests aber nun Probleme, und zwar jeweils schon vor deren Öffnung, erklärt die ESA. Beim ersten fehlgeschlagenen Test aller vier Fallschirme öffneten sich demnach nur die beiden Bremsfallschirme, beim zweiten Test ging es nur um den 35 Meter großen Hauptfallschirm, aber auch hier öffnete sich der nicht. "Es ist enttäuschend, dass die Designänderungen nach den ersten Anomalien nicht für einen erfolgreichen Test gereicht haben", sagt der verantwortliche Francois Spoto von der ESA.

Inzwischen sei alle Hardware eingesammelt und die Videos sowie die Telemetriedaten zusammengetragen worden und würden analysiert. Damit wolle man den Grund für den Fehlschlag ermitteln, um weitere Tests vorbereiten zu können. Gleichzeitig will das Team nun herausfinden, ob weitere Testfallschirme gefertigt werden können und inwieweit Simulationen helfen können. Kommenden Monat soll außerdem ein Workshop mit "Experten für Mars-Fallschirme" stattfinden. Vor Jahresende soll noch ein Test des ersten Hauptfallschirms der Stratosphäre stattfinden, Anfang 2020 dann noch einer des zweiten. "Zum Mars zu kommen und vor allem, dort zu landen ist sehr schwierig", sagt Spoto: "Wir sind entschlossen, ein System fliegen zu lassen, dass unsere Ladung sicher zur Oberfläche des Mars bringt." (mho)