iCloud: Auslagerung von Nutzerdaten auf Fremd-Server handelt Apple Klage ein

Zwei US-Nutzer gehen mit einer Sammelklage gegen die Speicherung von iCloud-Daten auf Servern etwa von Google und Amazon vor – Apple täusche Kunden.

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Apple speichert iCloud-Daten nicht nur auf eigenen Servern, sondern auch extern – etwa bei Google und Amazon. Gegen diese Praxis haben nun zwei iCloud-Abonnenten in den USA eine Sammelklage angestrengt: Sie werfen dem iPhone-Konzern vor, mit der stillen Auslagerung der Daten Vertragsbruch zu begehen und Kunden zu täuschen, die ihre Daten dem Konzern anvertrauen.

Die Kläger bemängeln, dass Apple in den iCloud-Nutzungsbestimmungen und beim Abschluss eines iCloud-Abonnements nicht klar auf den Umstand der möglichen Datenauslagerung verweist. Stattdessen wird in den Terms of Service festgehalten, dass bei iCloud-Aktivierung die Inhalte automatisch an Apple geschickt "und von Apple gespeichert" werden – bei dieser Darstellung handele es sich um Vertragsbruch.

Apple veranschlage einen Premium-Preis dafür, die Daten der Nutzer zu speichern, ohne jedoch explizit darauf hinzuweisen, dass diese auf Dritt-Servern von Anbietern landen können, die mitunter Cloud-Speicherplatz zu niedrigeren Preisen feilbieten, heißt es in der Klageschrift (Aktenzeichen 5:19-cv-04700, United States District Court Northern District of California).

Da es sich bei den in iCloud gespeicherten Daten auch um sensible Informationen handeln könne, sei für Kunden die Entscheidung für einen bestimmten Cloud-Anbieter essentiell, argumentieren die Kläger, schließlich würden diesem Anbieter die persönlichen Daten anvertraut. Die Kläger fordern Schadenersatz in noch ungenannter Höhe und eine einstweilige Verfügung, die Apple untersagen soll, als alleiniger Anbieter von iCloud-Speicherplatz aufzutreten.

Dass Apple iCloud-Daten mitunter auslagert, ist seit längerem bekannt, wenn auch für Endnutzer nicht ersichtlich. In einem Security-Whitepaper vermerkt der Konzern den Umstand seit geraumer Zeit, hier wurde im vergangenen Jahr erstmals auch bestätigt, dass Apple die Cloud-Infrastruktur von Google nutzt, neben Amazon S3 und Microsoft Azure.

Jede von iCloud-Nutzern hochgeladene Datei zerlege man in Teile, die von "iCloud mit AES-128 und einem SHA- 256 Schlüssel, der von den Inhalten der einzelnen Teile abgeleitet wird, verschlüsselt werden", wie Apple in dem Dokument erklärt. Keys und Metadaten speichere man im iCloud-Account des Nutzers. Die verschlüsselten Dateiteile lagere man dann unter Umständen auf Cloud-Diensten anderer Anbieter, "ohne Informationen, über die der Benutzer identifiziert werden kann", wie Apple betont. Seit längerem wird erwartet, dass Apple sämtliche iCloud-Daten (mit Ausnahme China) auf eigenen Servern vorhalten will.

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(lbe)