Bildschirmzeit: Immer mehr Jugendliche brauchen eine Brille

Laut einer Studie hat sich der Anteil der britischen 13- bis 16-Jährigen, die eine Sehschwäche ausgleichen müssen, binnen sieben Jahren fast verdoppelt.

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Bildschirmzeit: Immer mehr Jugendliche brauchen eine Brille

(Bild: George Rudy / Shutterstock.com)

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Bildschirme bestimmen immer mehr das Leben gerade auch junger Menschen. Zum guten alten Fernseher sind längst die Monitore von Desk- und Laptops sowie in jüngerer Zeit vor allem Smartphones und Tablets dazugekommen. Die Macher einer neuen Studie warnen Eltern nun, dass die vor den leuchtenden Displays verbrachte wachsende Zeit hinter einem deutlichen Anstieg der Zahl der Kinder stecken dürfte, die eine Brille benötigen.

Laut der Untersuchung der Marktforschungsfirma OnePoll im Auftrag der Optikerkette Scrivens hat sich in Großbritannien der Anteil unter den 13- bis 16-Jährigen, die eine Sehschwäche korrigieren müssen, von 20 Prozent im Jahr 2012 auf 35 Prozent im vorigen Jahr fast verdoppelt. Bei Zwei Dritteln dieser Jugendlichen lautete die Diagnose demnach auf Kurzsichtigkeit. Befragt wurden im Rahmen der Studie 2000 britische Erwachsene.

Experten gehen davon aus, dass diese signifikante Zunahme an Augenproblemen bei Teenagern höchstwahrscheinlich mit der "exzessiven" Zeit zusammenhängt, in denen sie nur noch auf Bildschirme starren. Diese wenig abwechslungsreiche Tätigkeit könne zu einer Übermüdung der Augen, Kurzsichtigkeit oder visuellen Wahrnehmungsproblemen führen. Parallel haben die Forscher herausgefunden, dass die untersuchte Altersgruppe durchschnittlich 26 Stunden pro Woche das Handy nutzt, Videospiele daddelt oder fernsieht.

73 Prozent der Eltern bezeichneten es zudem als "Herausforderung", ihre Kinder für einige Stunden vom Sitzen vor Bildschirmen abzubringen. Unter gängigen Smartphone-Betriebssystemen gibt es eine Reihe von Kontroll-Apps, mit denen sich die Zeit vor den Displays und das Online-Verhalten messen sowie ansatzweise regulieren lässt. Bei Apple kommt es dabei aber immer wieder zu Streit mit Drittherstellern, da die Kalifornier sich selbst beim Kinderschutz in diesem Bereich als führend ansehen und anderen App-Anbietern Datenmissmanagement vorwerfen.

Praktikern zufolge sind insgesamt noch umfangreiche Folgestudien nötig um herauszubekommen, wie sich eine intensive Bildschirmnutzung in jungen Jahren tatsächlich auf die Augen und die Sehfähigkeit der Heranwachsenden auswirkt. Vor allem Langzeituntersuchungen seien dafür noch nötig. Die Sinnesorgane zur Aufnahme von Lichtreizen wüchsen und veränderten sich stark bis ins Erwachsenenalter hinein, erklärte Sheena Mangat von Scrivens Opticians. Konditionen für Kurz- oder Weitsichtigkeit wechselten dabei immer wieder, sodass regelmäßige Kontrollen wichtig seien. (mho)