Zeitung: BMG muss Stellen streichen
Laut einem US-Pressebericht erhöht die Bertelsmann-Zentrale in Gütersloh den Druck auf die Musiksparte BMG.
Die Bertelsmann Music Group (BMG) will mehrere hundert Mitarbeiter entlassen. Dies berichtet heute das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider-Informationen. Demnach muss BMG auf Druck aus Gütersloh künftig deutlich profitabler arbeiten. Analysten rechnen laut diesem Bericht mit einem Fehlbetrag der Musiksparte von 150 Millionen US-Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr. Eingerechnet seien bereits Verluste bei Internet-Investitionen und Änderungen im Management von Arista Records. Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff hatte sich bereits vor Tagen über die mangelnde Rentabilität von BMG beklagt.
Nach Informationen des Wall Street Journal hat Bertelsmann für Ende nächster Woche ein Treffen in Madrid einberufen. Dort sollen auch Einsparungs-Programme auf der Tagesordnung stehen.
BMG-Pressesprecherin Regina Hofmann konnte den Bericht des Wall Street Journal weder bestätigen noch dementieren. "Ich halte es für ein Gerücht, dass Arbeitsplätze eingespart werden sollen. Angesichts des schwierigen Marktumfeldes müssen auch wir Kosten einsparen". Die BMG-Führung sei jedoch darauf bedacht, die Streichung von Arbeitsplätzen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sagte die Sprecherin im Gespräch mit heise online.
Unklar ist derzeit auch, wie es um die Zukunft des Music-on-Demand-Dienstes Musicdownload24.de bestellt ist. Die Website hat mittlerweile ihr Angebot für nicht angemeldete User eingestellt. Das von BMG vor sieben Monaten gestartete Portal steht zurzeit, wie eine Mitteilung auf der Homepage verrät, ausschließlich einer "begrenzten Gruppe von Testern zur Verfügung, die umsonst Songs downloaden können". (daa)