Gamescom

Death Stranding: Endzeit-Abenteuer mit Baby vorm Bauch

Auf der Gamescom war die Weltpremiere des Trailers zum Abenteuerspiel Death Stranding zu sehen. Viel versprechend.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Death Stranding: Endzeit-Abenteuer mit Baby vorm Bauch

(Bild: PlayStation Europe auf Youtube)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Kusenberg
Inhaltsverzeichnis

Wenige Monate vor der Veröffentlichung des ungewöhnlichen Abenteuerspiels Death Stranding enthüllt der japanische Spiele-Regisseur Hideo Kojimo Details über die Rolle des Todes, geistförmige Mütter, und warum der Held einen Säugling vor dem Bauch trägt.

Sam Porter Bridges, gespielt von US-Schauspieler Norman Reedus (The Walking Dead), stapft durch eine naturwüchsige, menschenleere Landschaft. Er trägt einen Umzugskarton-großen Kasten auf dem Rücken, während in dem Behälter vor seinem Bauch ein Embryo oder Säugling schwimmt. Dieses "BB" (für "Bridge Baby", ein Mittler zwischen den Welten) genannte Baby ist mit Sams Körper verbunden. Sam überbringt eine Lieferung, die ein Mensch in Hologramm-Gestalt in Empfang nimmt.

Diese Szenen sind Teil eines Trailers, der zum Start der diesjährigen Gamescom seine Weltpremiere erlebte und erstmals Spielszenen des 2016 vorgestellten Spiels enthält. Regisseur und Co-Produzent Hideo Kojima reiste nach Köln, um auf der Gamescom-Eröffnungsveranstaltung sein Werk zu bewerben. Death Stranding ist das erste Werk, das Kojimas Studio nach dem Zerwürfnis mit dem japanischen Hersteller Konami im Jahre 2015 fertigstellt und das Publisher Sony im Herbst exklusiv für die PlayStation 4 veröffentlichen will.

Mehr noch als in den Klassikern der Metal-Gear-Serie zeigt sich bei Death Stranding Kojimas Faible für dramatische Kinofilme und existenzielle Themen. Dabei bleibt das aktuelle Gesamtbild fragmentarisch. Im Hinblick auf die grassierende Unsitte, bei der Bewerbung von Filmen und Videospielen kein Geheimnis zu wahren, ist das ein glücklicher Sonderfall, wobei, wie Kojima andeutet, selbst das fertige Spiel Fragen offen lässt, ähnlich wie der Endzeit-Film Stalker des sowjetischen Regisseurs Andrei Tarkowski aus dem Jahre 1979.

So ähnlich wie dort herrscht auch in Death Stranding "Endzeit" auf dem Gebiet der UCA (= Vereinigte Städte Amerikas) der näheren Zukunft. Bereits der Name des Protagonisten umreißt das Thema: "Porter" (nach dem lateinischen portare = tragen, bringen) und "Bridge" für die Brücke, die Sam zwischen den verstreuten Überlebenden bilden mag. Die Agenten des Todes, die eine Katastrophe brachte, vermag Sam zu sehen, da er mit dem BB verbunden ist, was ihn zu einem Auserwählten macht, ähnlich wie der gleichfalls mittelalte Joel in Sonys Endzeit-Hit The Last of Us von 2013. Es geht um Weltrettung, doch mit zahlreichen unbekannten Variablen.

Sam handelt im Auftrag einer politisch ambitionierten Gruppe, seinen Einigungsversuchen stehen zum einen "Extremisten" im Wege, zum anderen die Manifestationen des Todes in Gestalt der "BTs" (Beached Things = Gestrandete Dinger).

Das Spiel ist als Open-World-Abenteuer angelegt, Elemente aus dem von Kojima geprägten Schleich-Genre sind erkennbar, ebenso Elemente aus dem Action- und dem Survival-Genre. Ressourcen-Management ist zu erwarten, ebenso Situationen, in denen der Spieler Entscheidungen über das Vorgehen treffen muss, im Extremfall mittels Gewalt. Neben Norman Reedus treten weitere namhafte Hollywood-Schauspieler auf, darunter Mads Mikkelsen, Margaret Qualley, Léa Seydoux und Lindsay Wagner sowie Regisseur Guillermo del Torro, der als Wissenschaftler Daten über die BBs sammelt.

Kojimas Team implementierte einen asynchronen Mehrspielermodus, der mindestens theoretisch hervorragend passt zum Thema menschlicher Solidarität im Angesicht des Todes. "Echtes Sterben" mit "Game over" soll es laut Kojima hier nicht geben. Kojima verhandelt anspruchsvolle Themen wie im 2018er Sony-Spiel Detroit, ohne auf eine komplexe Spielweise à la "Metal Gear Solid" zu verzichten.

Death Stranding (6 Bilder)

Kojimas Team hat die Schauspieler aufwändig digitalisiert, ihre Stimmen sind im Spiel zu hören. (Bild: Kojima Productions)

Sony will das Spiel am 8. November 2019 für die PlayStation 4 veröffentlichen. Die PEGI-Einstufung beträgt "ab 18 Jahren", das USK-Rating steht noch aus. Im Handel sollen mehrere Versionen erhältlich sein, darunter eine "Collector's Edition" mit einer original-großen BB-Figur samt Kapsel.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(anw)