iOS 13: Abfrage von WLAN-Infos nur noch mit Standortfreigabe

Apple will verhindern, dass Apps die Aufenthaltsorte der Nutzer unbemerkt über WLAN-Daten tracken.

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(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

Lesezeit: 2 Min.

Apple schränkt den Zugriff auf WLAN-Informationen in iOS ein: Apps können WLAN-Daten wie etwa SSID und MAC-Adresse des verbundenen Routers künftig erst dann auslesen, wenn der Nutzer der App den Zugriff auf die Ortungsdienste erlaubt.

AVM erklärt, warum FritzApp WLAN für iOS plötzlich die Standortfreigabe benötigt.

Für WLAN-Analyse-Tools wie FritzApp WLAN bedeutet dies, dass sie künftig erst die Standortfreigabe benötigen, um richtig zu funktionieren.

AVM hat einen entsprechenden Hinweis im jüngsten Update der App eingebaut, der unter iOS 13 erscheint. Es gelten "neue technische Richtlinien von Apple", schreibt der Router-Hersteller dort zur Erklärung, deshalb benötige die App den Zugriff auf den Standort. Man verwende die Standortdaten aber weder in der App, noch würden diese an "AVM oder Dritte weitergegeben", heißt es in der Beschreibung weiter.

Mit der Datenschutzmaßnahme will der iPhone-Konzern ein Schlupfloch unterbinden: Anhand der WLAN-Informationen können Apps mitunter sehr genau den Standort ermitteln, ohne dass der Nutzer davon etwas merkt geschweige denn eine Einwilligung für den Zugriff auf die Ortungsdienste erteilen muss.

Anhand von Netzwerknamen (SSID) und MAC-Adresse ist gewöhnlich eine Ortung problemlos möglich, es existieren umfangreiche Datenbanken mit Positionsdaten von Routern. Auch Apple selbst nutzt WLAN-Informationen in iOS, um eine schnellere Standortbestimmung auf Geräten ohne GPS-Chip oder bei schlechter Sichtverbindung zu GPS-Satelliten zu ermöglichen – etwa in Innenräumen.

Google hat eine ähnliche Datenschutzmaßnahme bereits mit Android 8.1 eingeführt.

iOS 13 soll weitere Schlupflöcher für die heimliche Standortbestimmung schließen: Neben der Standorteinwilligung für die Abfrage von WLAN-Informationen müssen Nutzer künftig Apps auch erst eine Berechtigung für Bluetooth-Aktivitäten erteilen – auch darüber ist ein Tracking etwa in Einkaufszentren denkbar.

Apple macht es für Apps außerdem umständlicher, eine dauerhafte Vollberechtigung für die Standortdienste durch den Nutzer zu erhalten. Entwickler von Location-Diensten sehen sich dadurch gegenüber Apples hauseigenen Diensten im Nachteil.

(lbe)