Kartenbetrug: 1,5 Millionen Euro von Oldenburgischer Landesbank gestohlen

Rund 2000 Kunden der Oldenburgischen Landesbank wurden von Cyberkriminellen die Konten geplündert. Problem waren offenbar Debit Mastercards.

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Frau mit Kreditkarte und Laptop

(Bild: Shutterstock/Elvira Koneva)

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Cyberganoven sollen von Brasilien aus rund 1,5 Millionen Euro von den Konten von mehr als 2000 Kunden der Oldenburgischen Landesbank (OLB) abgeräumt haben. Die betroffenen Kunden erhielten den Schaden umgehend vollständig erstattet, ohne dass sie dafür etwas unternehmen müssten. Die Unbekannten seien mit gefälschten Karten und Terminals vorgegangen, teilte die OLB am Dienstag mit.

Betroffen gewesen seien aber nur Kunden mit einer Debit Mastercard. Die Karten ermöglichen bargeldloses Bezahlen und Bargeldabhebungen, haben aber keinen eigenen Verfügungsrahmen – vielmehr wird das Girokonto sofort oder binnen weniger Tage belastet. Die Bank betonte, dass kein "Datenschutzfall“ vorgelegen habe: "Konto- oder Kartendaten sind weder bei der OLB noch bei einem Drittanbieter gehackt worden.“

Wie genau die Angreifer an die Kartendaten gelangt sind, blieb offen. Laut Bericht des NDR haben die Kriminellen Kreditkartennummern erbeuten können, mit einer Software die Geheimnummern geknackt, dann die Karten nachgebaut und schließlich das Geld an brasilianischen Geldautomaten abgehoben. Antwort der OLB auf Anfrage von heise online nach weiteren Details steht noch aus.

Regionalzeitungen berichteten von mehreren Betroffenen, etwa dem Ortsbürgermeister Erich Harms (SPD) aus Riepe im Landkreis Aurich. "Es wurden unberechtigt 2300 Euro von meinem Konto ohne meine Zustimmung abgebucht”, erklärte Harms der Emder Zeitung. Die Bank habe aber schnell reagiert und die Abbuchung ausgeglichen.

Alle Opfer habe man ermitteln können und schriftlich benachrichtigt, hieß es von der OLB. Alle von der Bank ausgegebenen Debit Mastercards seien zudem vorsorglich gesperrt worden; die Kunden sollen dann neue Karten erhalten. (axk)