TeamViewer will an die Börse gehen

Der angestrebte Börsengang von TeamViewer ist nun offiziell. Anteilseigner Permira will einen Teil seiner Aktien dafür nutzen.

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TeamViewer will an die Börse gehen

Die Zentrale von TeamViewer in Göppingen.

(Bild: TeamViewer)

Lesezeit: 2 Min.

Das Softwareunternehmen TeamViewer, das die gleichnamige Fernwartungssoftware erstellt, strebt noch in diesem Jahr einen Gang an die Frankfurter Börse an. Wie das Unternehmen mit Sitz in Göppingen (Baden-Württemberg) am Mittwoch ankündigte, soll es sich um einen Börsengang im Prime Standard handeln. Angeboten werden sollen voraussichtlich lediglich Aktien des britischen Finanzinvestors Permira, der 2014 bei TeamViewer eingestiegen war. Permira will jedoch weiter Großaktionär bleiben und strebt nur einen Teilausstieg an.

Für Permira könnte der Börsengang ein gutes Geschäft werden, sofern die Bewertung für TeamViewer die erwarteten vier bis fünf Milliarden Euro ergibt. Permira könnte bei einem Emissionsvolumen von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro einen ordentlichen Verdienst einheimsen. Ursprünglich hatte der Investor für seine Anteile an TeamViewer 870 Millionen Euro gezahlt. Wie viele Aktien Permira genau platzieren will, ist derzeit aber noch offen. Nach Insider-Informationen sollen es rund 30 Prozent der Aktien sein.

Der Börsengang wird von den US-amerikanischen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley begleitet. Wie Oliver Steil, Chef von TeamViewer mitteilte, sei der Börsengang "für uns der nächste logische Schritt, um unser volles Potenzial zukünftig als börsennotierte Gesellschaft auszuschöpfen".

TeamViewer erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 310 und 320 Millionen Euro und damit eine Steigerung um etwa ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis soll entsprechend ebenfalls höher ausfallen: Statt 121 Millionen Euro im Vorjahr erwartet das Unternehmen für das aktuelle Geschäftsjahr ein Ebitda zwischen 177 und 183 Millionen Euro.

Ein genauer Termin für den Börsengang TeamViewers steht noch nicht fest. Meist dauert es jedoch von der offiziellen Ankündigung bis zu einem Börsengang etwa einen Monat, sodass ein Termin noch im Herbst wahrscheinlich ist.

TeamViewer wurde 2005 gegründet und stellt die Fernwartungssoftware TeamViewer her. Gerüchte zum Börsengang wurden bereits im Mai 2019 laut. Damals war auch bekannt geworden, dass es 2016 einen Hackerangriff auf TeamViewer gegeben hatte. (olb)