c't zockt LIVE World of Warcraft Classic: Zurück in die Vergangenheit [Update]

War früher alles besser? Seit dem 27. August dürfen WoW-Fans in die Vergangenheit des Rollenspiels reisen. c't zockt am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr World of Warcraft Classic: Azeroth, wir kommen!

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sahin Erengil

Seit dem Erscheinen von World of Warcraft im Jahr 2004 hat sich einiges getan. Noch immer tummeln sich Millionen von Rollenspielern auf den Servern. Das Spiel selbst hat sich indes stark gewandelt. Sieben Erweiterungen und unzählige Updates brachten nicht nur neue Gebiete, Klassen, Dungeons und Ausrüstung, sondern auch Vereinfachungen und gravierende Änderung der Spielmechanik.

War es anfangs unerlässlich, Quest-Beschreibungen aufmerksam zu lesen und sich im passenden Chat-Kanal Mitstreiter für einen Dungeon-Besuch zusammenzusuchen, fielen diese Mühen nach und nach weg. Jede Erweiterung brachte neue Komfortfunktionen, wie unübersehbare Markierungen für Questziele auf der Karte oder einen Dungeon-Finder, der Heldengruppen aus willigen Spielern selbst zusammenstellte.

Nicht jeder konnte sich damit anfreunden. Zu einfach sei WoW geworden, ein Spiel für Casuals – Gelegenheitsspieler ohne den Willen, viel Zeit und Energie zu investieren und durch ausdauerndes Trainieren die Feinheiten des Spiels bis zur Perfektion zu lernen. Früher war alles besser.

Die erlösende Ankündigung von Blizzard-Chef J. Allen Brack auf der Blizzcon 2018 versetzte nicht wenige WoW-Veteranen in Verzückung: Eine spezielle Spielversion, WoW-Classic genannt, sollte ab August 2019 das Ur-WoW zurückbringen. Gestern war es dann soweit – jeder Besitzer eines aktiven Abonnements von World of Warcraft darf auf einem Classic-Server frische Helden anlegen und in die Welt von damals eintauchen.

WoW Classic (11 Bilder)

Schon beim klassischen Login-Bildschirm kommen bei vielen WoW-Veteranen die Erinnerungen hoch.

Alles so wie seinerzeit: der klassische Talentbaum, Reittiere erst ab Level 40 und – wenn gewünscht – sogar die Original-Grafik von vor 15 Jahren. Dass es sich nicht ganz um das Originalspiel von 2004 handelt, zeigt sich daran, dass man eine leicht aufgehübschte Optik einstellen kann.

Auch enspricht der Stand des Clients nicht der Urfassung von 2004, sondern basiert auf dem Patch 1.12, der 2006 erschienen war. Auch ein paar Komfortfeatures, die eigentlich erst später kamen, konnten sich die Entwickler nicht verkneifen. So etwa die Battle.net Freundeslisten, Einstellungen für Farbenblinde und verbesserte Widescreen-Unterstützung. Ansonsten ist aber fast alles perfekt Retro:

Nach Erreichen der Maximalstufe erwarten die Abenteurer die Herausforderungen der 40-Mann-Raids „Onyxias Hort“ und „Der geschmolzene Kern“. Geplant sind insgesamt sechs Phasen, in denen Blizzard nach und nach Inhalte hinzufügen wird, etwa die seinerzeit folgenden Raid-Instanzen.

Wer sich am 27. August pünktlich um 0 Uhr einloggte, erlebte gleich das erste Deja Vu: Warteschlangen mit mehreren Stunden Wartezeit und völlig überfüllte Startgebiete, in denen sich Hunderte frisch geborener Orcs oder Nachtelfen um die wenigen Gegner für die ersten Quests kloppten. Schnell schob Blizzard für diesen Fall offenbar schon vorbereitete Zusatz-Server nach, die den Andrang etwas bändigten.

Die Begeisterung, für das mühsame Schlachten von armen Wildsäuen mit dem Küchenmesser der Anfangsausrüstung eine Handvoll Kupfermünzen zu bekommen, scheint groß. Ob sich dieses Gefühl auch beim Team von c't zockt einstellt, probieren wir ab 18 Uhr auf YouTube und Twitch – wenn uns ein Server reinlässt. Dann setzen wir die Brille mit den fingerdicken Nostalgiegläsern auf und schwelgen in der Vergangenheit.

[Update] Die Angaben zum nötigen WoW-Abonnement wurden geändert. Die aktuelle Erweiterung Battle for Azeroth ist zum Spielen der Classic-Version nicht nötig.

(rop)