Tipps für den Kauf gebrauchter Macs: Ein alter Apfel tut's manchmal auch

Macs sind bekanntermaßen nicht die günstigsten Rechner. Wer gebraucht kauft, kann potenziell viel sparen. Allerdings gibt es einiges zu beachten.

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Im Test: MacBook Air vs. MacBook Pro 13"

MacBook Air und MacBook Pro.

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Benedikt Frank
  • dpa
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Ordentliche Technik, lange Benutzbarkeit und ein oft schickes Design machen Rechner von Apple bei den Kunden beliebt. Der Kauf eines Macs oder MacBooks sollte jedoch bei einer Investitionssumme, die meist im vierstelligen Bereich liegt, gut überlegt werden. Gebrauchte Modelle können eine Alternative sein.

Doch Schnäppchen sind auch hier nicht zu erwarten. Anders als andere Computer können Macs mit einem Alter von einigen Jahren immer noch sehr teuer sein. "Sie kosten rund ein Drittel bis zur Hälfte des Neupreises", sagt Mac-&-i-Redakteur Johannes Schuster.

Für einen iMac, an dem man in ein paar Jahren noch Spaß hat, muss man so auf Plattformen, die gebrauchte Macs anbieten, zwischen 1000 und 1300 Euro in der Desktop-Variante mit 21,5-Zoll-Display zahlen. Für den iMac mit 27-Zoll-Display kommt man nicht unter 1700 Euro weg, schätzen Experten. Ein immer noch gut brauchbares MacBook Pro mit 13-Zoll-Display liegt wiederum zwischen 1300 und 1500 Euro.

Zwar locken die vergleichsweise günstigen Preise: Doch ein Gebrauchtkauf erfordert besondere Aufmerksamkeit vom Käufer, wie Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale Bremen erläutert: "Die Produktbeschreibung sollte man sich genau anschauen." Werden hier zum Beispiel nur schwammige Angaben hinsichtlich Funktionstüchtigkeit und Gebrauchsspuren gemacht, kauft man das Gerät lieber nicht, rät er.

Es sei auch Vorsicht geboten, wenn der Verkäufer im Netz nur wenige Bilder oder gar nur ein Bild aus der Ferne präsentiert. "Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass mögliche Kratzer, Beulen oder weitere Schäden verdeckt werden sollen", erklärt Baschiri.

Sofern möglich sollten Verbraucher vorab einen Systemcheck durchführen und einen Blick in die Systemeinstellungen werfen. Dort finden sich etwa Angaben zur Festplatte, zum Arbeitsspeicher und zum Betriebssystem. Ein Blick auf das Zubehör sei ebenfalls zu empfehlen. So sollte etwa das Ladekabel ein Original-Zubehör sein.

Produktfälschungen seien gerade bei Zubehörteilen ein Problem für Apple, erklärt Schack. Netzteile, Adapterkabel und Co. würden gerne als vermeintliches Original selbst über Plattformen wie Amazon angeboten. Ein relativ sicherer Indikator für ein gefälschtes Apple-Produkt sei der Preis. Wenn der zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann handele es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.

Auf Macs und MacBooks läuft Apples eigenes Betriebssystem macOS. "Da macOS abgesehen von einigen Hackintoshs nur auf Macs von Apple läuft, ist man vor Fälschungen recht sicher, da es praktisch keine gibt", sagt Schuster.

Wo bekommt man gebrauchte Macs und MacBooks her? Zum Beispiel bei Apple selbst. Im "Refurbished Store" des Konzerns lassen sich online verschiedene Modelle direkt über den US-Hersteller kaufen.

Darüber hinaus gibt es viele Online-Ankaufportale und -Marktplätze. Aber auch ein stationärer Kauf ist möglich. So böten Händler vor Ort manchmal gebrauchte Geräte zu einem günstigeren Preis an. Dazu zählen etwa Ausstellungsstücke, erklärt Verbraucherschützer Baschiri.

Wichtig zu wissen beim Gebrauchtkauf: Händler müssen auf Gebrauchtgeräte ein Jahr Gewährleistung geben. Privatverkäufer natürlich nicht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, was sich angesichts der immer noch durchaus gehobenen Preise für gebrauchte Macs empfiehlt, ist bei einem offiziellen Händler also besser aufgehoben.

Es könne zudem eine Herstellergarantie vorhanden sein, die unter Umständen auf den Käufer übergeht, sagt Verbraucherschützer Baschiri. Die Garantie sei jedoch nur eine freiwillige Leistung des Herstellers, das heißt sie bestehe nicht automatisch bei jedem Kauf.

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(bsc)