Mini-Roboter HOAP-1 stellt sich vor
Fujitsu will Wissenschaftler mit einem Roboter-GrundgerĂĽst bei der Entwicklung humanoider Automaten unterstĂĽtzen.
Roboter schwimmen gerade ganz oben auf der Beliebtheitswelle. Anstatt jedoch wie die Konkurrenz niedliche Mecha-Spielzeuge zu bauen, gibt Fujitsu mit seinem humanoiden Läufer HOAP-1 ernsthaften Forschern ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie sich einen Großteil der Konstruktion sparen und gleich zur "Intelligenz" übergehen können. In Japan wird der 6 Kilogramm schwere Blechzwerg, der in der Höhe 48 Zentimeter misst, bereits verkauft.
Die "Humanoid for Open Architecture Platform", wie das Akronym ausgeschrieben heißt, kann von sich aus so gut wie nichts. Nur Routinen für Laufbewegungen sind schon hinterlegt. Das ganze restliche Verhalten muss man HOAP-1 in der Sprache C erklären – beziehungsweise seiner Entwicklungsumgebung, die ihn dann über ein USB-1.0-Kabel steuert. Neben dem Buskabel ist er auch noch an das Stromnetz gekettet, laut Fujitsu soll er "in der allernächsten Zukunft" auch autonom agieren können. Als Betriebssystem fungiert RT-Linux, für das dem 5 Millionen Yen (circa 46.500 Euro) teuren Paket auch ein Simulator beiliegt. Damit ist es möglich, neue Funktionen erst einmal dort zu testen, wo nichts passieren kann, anstatt einen Hunderttausend-Mark-Roboter über die Tischkante laufen zu lassen.
Sein einziges Sinnesorgan stellt im Moment noch eine integrierte Kamera dar, über USB lassen sich jedoch weitere Sensoren hinzufügen. Auch hat HOAP keine Hände, dieses Manko soll jedoch bald durch ein paar Zangengreifer behoben werden, damit er seine 250 Gramm pro Arm nicht nur halten, sondern auch festhalten kann. Die 20-Motoren-Maschine wird morgen an der Universität von Tokyo vorgestellt. Einen Erscheinungstermin für Europa und die USA hat Fujitsu noch nicht festgelegt. (cgl)