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Sharp stellt neues High-End-Smartphone mit zwei Notches vor

Sharp steigt in Europa wieder ins Smartphone-Geschäft ein und bringt das High-End-Modell Aquos R3. Das ist schnell, hat aber gleich zwei Kerben im Display.

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Sharp stellt neue Flaggschiff-Smartphone mit zwei Notches vor

Zwei Kerben im Display und dennoch vergleichsweise breite Ränder: Das Sharp Aquos R3 wirkt trotz moderner Technik bereits etwas aus der Zeit gefallen.

(Bild: asp)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Während Sharp im Heimatland Japan der größte Anbieter von Android-Smartphones ist, hatte man sich jahrelang aus Europa zurückgezogen. Nach ersten vorsichtigen Gehversuchen versucht man nun auch wieder, ein Smartphone mit High-End-Technik anzubieten. Das Aquos R3 bringt für 730 Euro einen aktuellen Snapdragon 855, eine Dual-Kamera und ein hochauflösendes 120-Hz-Display mit 3120 × 1440 Pixeln.

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Als erstes fallen allerdings die Einkerbungen im Display oben und unten auf, landläufig Notch genannt. Während fast alle großen Hersteller bei ihren Spitzenmodellen wieder von den als unästhetisch verschrienen Lücken im Display wegwollen, legt Sharp doppelt nach. Während der obere Ausschnitt der Frontkamera dient, muss das Display unten einem klassischen Fingerabdruckscanner weichen. Ein Scanner hinten oder unter dem Bildschirm fehlt Sharp.

Das hat zur Folge, dass die Android-Bedienleiste weiter nach oben rutscht. Die bei Android 9 als Schaltfläche genutzte Pille kaschiert das noch einigermaßen, trotzdem gibt es links und rechts davon ungenutzten Raum. Der Fingerabdruckscanner dient nicht als Menüknopf wie früher bei Samsung. Allerdings liegen Android-Bildschirmtaste und der Scanner nah genug beieinander, sodass man beide versehentlich zusammentreffen kann.

Sharp Aquos R3 (8 Bilder)

Der Kniff mit dem Notch unten ist zwar mit etwas Gewöhnung nicht störend. Doch inzwischen gibt es elegantere Lösungen.
(Bild: asp)

Die restliche Hardware entspricht eher dem High-End-Standard. Der Qualcomm Snapdragon 855 ist mit seinen vier schnellen und vier sparsamen Kernen sehr flott. Mit 6 GByte RAM, 128 GByte internem Speicher und MicroSD-Kartenslot ist auch die Speicherausstattung angemessen. Ihren Platz muss sich die Speicherkarte mit der zweiten SIM-Karte teilen, es geht also nur Dual-SIM oder Speichererweiterung.

Das Display misst 6,2 Zoll in der Diagonale und hat mit 3120 × 1440 Pixeln ein ungewöhnliches Seitenverhältnis von circa 2,17:1. Damit fällt es zwischen Sonys 21:9-Displays wie im neuen Xperia 5 und die weit verbreiten 2:1-Bildschirme. Sharp nutzt sein eigenes IZGO-LCD und verspricht dafür eine Milliarde Farben. Auf der Messe zeigt das Aquos R3 durchaus ansprechende Farbintensität und eine ordentliche Helligkeit. Wie es gegen die OLED-Konkurrenz besteht, muss sich aber noch zeigen. Für sehr weiche, ruckelfreie Scrollbewegungen sorgen in jedem Fall die 120 Hz, die das Display maximal als Bildwiederholfrequenz schafft. Bei Smartphones sind immer noch 60 Hz üblich.

Mit dem Aquos R3 versucht Sharp in Europa wieder in den Smartphonemarkt zu kommen.

(Bild: Sharp)

Die Doppelkamera auf der Rückseite schießt Fotos im Breitbildformat mit einem 20-Megapixel-Sensor (F2,4) und normale Aufnahme mit einem 12-MP-Sensor (F1,7). Sharp rühmt diverse KI-Funktionen für die Kamera, so soll die Software etwa auf Wunsch bei Videoaufnahmen automatisch ein Foto schießen, wenn sie "ein geeignetes Fotomotiv entdeckt". Außerdem erstellt sie aus Videoaufnahmen 15-sekündige Clips, die man in seinen Social-Media-Storys teilen kann.

Der 3200-mAh-Akku lässt sich über den USB-C-Anschluss schnellladen oder drahtlos über Qi. Ob die USB-C-Buchse auch Displaysignale ausgibt und welche USB-Geschwindigkeit unterstützt wird, sagt Sharp nicht. Gefunkt wird über LTE bis theoretisch 2 Gbit/s, Wi-Fi 5 (11ac) und Bluetooth 5. Auf dem Gerät läuft Android 9 mit minimal angepasster Oberfläche. Das Gehäuse mit Glasrückseite ist vor eindringendem Staub und Wasser geschützt und nach IP68 zertifiziert.

Das Aquos R3 wird ab dem vierten Quartal für 730 Euro in Deutschland erhältlich sein.

Update: Modellnummer im letzten Satz korrigiert. (asp)