Elastic wirft Search-Guard-Entwickler floragunn Urheberrechtsverletzung vor

Die beiden Konkurrenten werden sich wohl vor Gericht auseinandersetzen müssen, denn Elastic wirft floragunn vor, Quellcode seiner X-Packs kopiert zu haben.

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(Bild: Blackboard / shutterstock.com)

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Von
  • Alexander Neumann

Elastic, das Unternehmen hinter dem sogenannten ELK-Stack (Elasticsearch, Logstash, Kibana), wirft dem deutschen Unternehmen floragunn Urheberrechtsverstöße vor. floragunn ist der Entwickler von Search Guard, einem Security-Plug-in für Elasticsearch, das neben Verschlüsselung, Authentifizierung und Autorisierung Compliance-Funktionen bereithält.

Elastic hat nun eine Klage gegen floragunn beim Bezirksgericht der Vereinigten Staaten für den nördlichen Bezirk von Kalifornien eingereicht. Das Unternehmen wirft in einer öffentlichen Mitteilung seines CEOs Shay Bannon vor, dass floragunn kritische Teile des Quellcodes von Elastics X-Pack-Sammlung in das Search-Guard-Produkt kopiert habe. X-Pack ist Elastics Sammlung aus Lösungen für Security, Alerts, Monitoring, Reporting, Graphenanalysen und Machine Learning, die seit diesem Frühjahr unter einer Elastic-Lizenz offen zur Verfügung steht, ohne jedoch den OSI-Anforderungen für Open Source gerecht zu werden.

Ungefähr einen Monat, nachdem Elastic den Code öffentlich zugänglich gemacht hatte, hätten die Search-Guard-Entwickler den Quellcode für einige fortgeschrittenere X-Pack-Sicherheitsfunktionen direkt kopiert und in ihrem Produkt verwendet. Bei der genaueren Analyse hat nun Elastic offenbar ein Muster für den Diebstahl geistigen Eigentums entdeckt, nachdem wohl seit Jahren verfahren werde. Die Struktur, das Timing und die Anzahl dieser Instanzen zeigten ein anhaltendes Muster von IP-Diebstahl, das nicht als Lizenzverwirrung oder ein einmaliges Beispiel für zufällige Inspiration abgetan werden könne, so Bannon. Es sei für floragunn offenbar notwendig gewesen, den Code absichtlich zu dekompilieren, um das Kopieren und Erstellen von abgeleiteten Produkten zu ermöglichen.

floragunn sieht in einer eigenen Stellungnahme für eine Urheberrechtsverletzung keine Grundlage und weist die Vorwürfe von Elastic zurück. Ihr ist zu entnehmen, dass es in der Vergangenheit bereits solche Vorwürfe gegeben habe. Die Arbeiten im Zusammenhang mit Search Guard gingen, so floragunn, auf einen Zeitpunkt zurück, zu dem es ein Sicherheitsangebot von Elastic nicht gegeben habe. Hendrik Saly, CTO von floragunn, begann 2013 mit der Entwicklung des Elasticsearch Security Plug-in, das die Basis von Search Guard darstellt. floragunn wird wohl alle notwendigen rechtlichen und sonstigen Maßnahmen ergreifen, um den Vorwürfen von Elastic entgegenzuwirken. (ane)