Supportende: Berliner Verwaltung hinkt bei Migration auf Windows 10 hinterher

In Berliner Senats- und Bezirksbehörden sind nur 21,5 Prozent der Rechner von Windows 7 auf Windows 10 umgestellt worden. Kritiker befürchten ein Chaos.

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Supportende: Berliner Verwaltung hinkt bei Migration auf Windows 10 hinterher

(Bild: Thannaree Deepul/Shutterstock.com)

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Die Verwaltung in Berlin kämpft erneut mit dem Problem, ihre größtenteils unter Microsoft Windows laufenden Arbeitsplatzrechner auf dem aktuellen Stand des Betriebssystems zu halten. Im Januar läuft der Support für Windows 7 aus, doch mit Stand 1. August waren erst 21,5 Prozent der rund 80.000 PCs beim Senat und in den Bezirken auf die aktuelle Zehnerversion der Software migriert. Während etwa die Feuerwehr oder der Bereich Wissenschaft und Forschung schon auf eine Umrüstquote von 100 Prozent kommen, haben unter anderem die Senatsverwaltungen für Inneres, Justiz oder Familie noch gar nicht mit der Migration begonnen.

Dies geht aus einem Haushaltsbericht hervor, der in den nächsten Tagen Thema im Berliner Abgeordnetenhaus sein soll. Deutlich besser sieht es demnach bei den zentral gemeldeten IT-Fachverfahren aus, von denen 92 "bereits als Windows 10-fähig" gelten. Für die restlichen acht Prozent würden derzeit zumindest noch Übergangslösungen gesucht. Der FDP-Digitalexperte im Landesparlament, Bernd Schlömer, hatte schon im April vor einem Chaos angesichts der damals erst bei 2,6 Prozent liegenden Umstellungsrate gewarnt. IT-Staatssekretärin Sabine Smentek hofft nach Angaben des Tagesspiegels trotzdem weiter, dass die Fristen zu halten sind und eine kostspielige Supportverlängerung nicht nötig ist. Es werde fieberhaft an der Migration gearbeitet.

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Die Grünen drängten vor ihrer Regierungsbeteiligung angesichts des Windows-XP-Debakels vergeblich darauf, an der Spree verstärkt Open Source einzusetzen, um sich strategisch von marktbeherrschenden, proprietären Anbietern unabhängig zu machen. Priorität habe momentan der Ansatz, Fachverfahren generell browsergestützt und betriebssystemunabhängig zu machen, erklärte Stefan Ziller, digitalpolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen, gegenüber heise online. Dann könne man bei Linux & Co. auf den Clients einfacher weitersehen. Bei der erforderlichen Windows-Migration sei diesmal zudem zumindest das Bewusstsein da, handeln zu müssen. Tobias Schulze vom Koalitionspartner der Linken forderte eine stärkere Standardisierung der IT-Landschaft. Der aktuelle "Technik-Zoo" helfe niemandem und gefährde die IT-Sicherheit. (olb)