Mozilla reaktiviert "Test Pilot" und startet VPN-Dienst

Mozilla reaktiviert sein Testprogramm: Firefox-Nutzer in den USA dürfen einen VPN-Dienst testen. "Firefox Private Network" schützt die Privatsphäre im WLAN.

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Mozilla / Firefox Test Pilot / VPN
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Mozilla reaktiviert sein "Firefox Test Pilot"-Programm. In dessen Rahmen werden verschiedene Experimente und unfertige Funktionen angeboten, die die Firefox-Nutzer ausprobieren können. Kommen die Experimente gut an, könnten sie eines Tages zu Hauptfunktionen des Firefox-Browsers werden. Das Ziel der Neuauflage des Programms ist es, auch Funktionen und Dienste testen zu lassen, die unabhängig vom Firefox-Browser sind. Zudem sollen die angebotenen Funktionen ausgefeilter und "nur einen Schritt von der allgemeinen Veröffentlichung entfernt" sein, erklärt Mozilla. Die Experimente sind also nicht mehr im Frühstadium und die Funktionen sollten stabiler laufen als frühere Experimente.

Zum Neustart des Testpiloten hat Mozilla das Projekt "Firefox Private Network" (FPN) ausgewählt. Es handelt sich dabei um eine Art VPN-Erweiterung, die den Traffic verschlüsselt. Die persönliche IP-Adresse wird verschleiert, was den Nutzer außerdem vor Werbe-Trackern schützt. Die nötigen Proxy-Server stellt der US-Anbieter Cloudflare bereit. Ist das Addon aktiv, baut es "eine sichere Verbindung zum nächsten Cloudflare-Rechenzentrum auf", um den Traffic über das Cloudflare-Netzwerk umzuleiten, erklärt die Datenschutzerklärung des Anbieters.

An oder aus: Das "Firefox Private Network" lässt sich einfach bedienen.

(Bild: Mozilla)

Der Service ist laut Mozilla während des Betatests "für einen begrenzten Zeitraum" kostenlos. Die Bedienung ist sehr simpel: Mit einem Schalter lässt sich das FPN jederzeit einfach an- und abschalten; weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es momentan nicht. Einen vollwertigen VPN-Dienst kann die die Erweiterung also nicht ersetzen – und das will sie auch gar nicht. Mozilla selbst verwendet den Begriff VPN auf der Produktseite nicht. Gedacht ist der Dienst vor allem für öffentliche WLAN-Access-Points. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Zunächst ist das private Firefox-Netzwerk nur für US-Nutzer verfügbar. Die Erweiterung ist zudem auf Desktop-Geräte und Laptops beschränkt.

Das "Firefox Test Pilot"-Programm startete vor drei Jahren als Firefox-Addon. Zu den ersten Experimenten gehörten ein "Activity Stream", ein "Tab Center" und eine "Universal-Suche". Im Januar dieses Jahres beendete Mozilla das Programm – der Pilot musste landen.

Erfolglosigkeit war jedoch nicht der Grund dafür, denn mit dem Testprogramm konnte Mozilla eine loyale Gruppe an Nutzern gewinnen, die sich offen für Neues zeigte und wertvolles Feedback einschickte. Basierend auf diesem Input konnten die Entwickler die Funktionen und Dienste sinnvoll verbessern. Die Rückmeldungen haben auch geholfen, das Potenzial von Firefox-Funktionen zu ergründen. "In einigen Fällen wurden Projekte ganz zurückgestellt, weil sie nicht den Bedürfnissen unserer Nutzer entsprachen", schreibt Vice President of Product Marissa Wood im Mozilla-Blog. (dbe)