Dmexco 2019: Vertrauen in die Online-Werbung

Wie es um Online-Werbung steht – daran arbeiten sich Vertreter auf der Dmexco 2019 ab. Es geht um Vertrauen.

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Dmexco 2019: Wer vertraut wem in der Online-Werbung

(Bild: Lapina/Shutterstock.com)

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Das Motto der diesjährigen Dmexco lautet: Trust In You. Es geht also um das Vertrauen in sich selbst. Wer dieses Selbst ist, steht dabei allerdings zunächst etwas unklar im Raum. Die Kölner Messe gilt als Leitmesse des digitalen Marketings. Mehr als 1000 Aussteller und 400 Vorträge, Diskussionen und Aktionen gibt es. Das Programm entspricht einer Mischung aus Messebetrieb mit kleineren und deutlich größeren Ständen und Branchenparties.

Das Eröffnungspanel am Mittwoch gibt Einblick in das dort herrschende Verständnis von Vertrauen. Unternehmen müssen es herstellen, um erfolgreich zu sein. Da ist sich die Runde einig. Aber wen gilt es dabei zu erreichen: Stakeholder oder Shareholder?

Der Weg zum Vertrauen führt zunächst klar über die Mitarbeiter. Michael Rubenstein, Präsident von AppNexus, spricht von einem Wandel, den das Unternehmen, das eine cloudbasierte Softwareplattform betreibt, erlebt. Ändere sich die Unternehmensstruktur, habe das wiederum sogar Auswirkungen auf die Gesellschaft. Von Zahlen und messbaren Ergebnissen wird bei diesem Auftakt gar nicht erst gesprochen. Oracle-EVP Rob Tarkoff erklärt: "Mitarbeiter müssen wissen, dass andere auf ihre Arbeit angewiesen sind.“ Das Unternehmen müsse sich im Klaren sein, wo in der Welt es steht und gebraucht wird. Sonst sei alles eine leere Marketingstrategie.

Diversität ist eines der Schlagworte. So ist Rubenstein auch sichtlich stolz zu erwähnen, einen "female CEO“ zu haben. Jolanda Schwirtz, Digital Transformation Director bei Nestlé, berichtet, sie habe drei Kinder, "Jungs übrigens“. Man solle mehr für Frauen in Unternehmen tun, es müsse weiter erforscht werden, warum dem Markt so viele Frauen zwischen 30 und 40 verloren gehen. Google hat vor einigen Jahren die eigenen Zahlen zur Diversität der Mitarbeiter veröffentlicht. Was unangenehm gewesen sei, erklärt Philipp Justus, Google Europe Vice President, denn noch sei das Unternehmen nicht so weit, wie sie es gerne wäre. Durch Diversität sei zu erreichen, dass Produkte wirklich für jedermann entwickelt werden: Und Entwickler sitzen nicht mehr nur im Silicon Valley.

Daten aus dem Unternehmen zu publizieren, trägt zudem der Transparenz bei. Die ist laut des Panels ein weiterer Faktor für den Erfolg. Transparenz schaffe Vertrauen. Da geht es auch um den Endverbraucher. Etwa, so Schwirtz, wenn Nestlé Einblicke in die Produktion mit Palmöl und Wasserfabriken gäbe. Trust In You. Unternehmen stehen zu ihren Makeln, dann werden sie erfolgreich sein. So kann man das Motto also auch auffassen. Im vergangenen Jahr drohte noch ein ausgebremstes Wachstum bei der Online-Werbung wegen der DSGVO. Ein Heilmittel: Künstliche Intelligenz in der Online-Werbung. (emw)