Google will hochwertigen Journalismus besser positionieren

In den Google-Suchergebnissen sollen Artikel prominenter erscheinen, die eine Berichterstattung ausgelöst haben. Damit wird hochwertiger Journalismus belohnt.

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Glaspalast mit Aufschrift "Google", davor Grünraum und ein Fahrrad

(Bild: Bubble_Tea Stock/Shutterstock.com)

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Google will Nachrichten künftig anders priorisieren: Weiter oben sollen in den Suchergebnissen die ursprünglichen Quellen einer Berichterstattung landen. Artikel, die ein Thema angestoßen haben, sollen prominenter und auch länger zu sehen sein. Das soll verhindern, dass die ursprünglichen Artikel von aktuelleren (aber eventuell kürzeren) Meldungen verdrängt werden. Die Nutzer stoßen somit eher auf das "Original" und nicht auf dessen verkürzte Zusammenfassung.

"Während wir typischerweise die neueste und umfassendste Version einer Geschichte in den News-Suchergebnissen zeigen, haben wir weltweit Änderungen vorgenommen, um Artikel hervorzuheben, die wir als signifikante Original-Berichterstattung identifizieren", erklärt Googles News-Chef Richard Gingras im offiziellen "The Keyword"-Blog.

Nicht immer ist es jedoch einfach, eine "Original-Berichterstattung" eindeutig als solche zu identifizieren – es gebe nun mal keine eindeutige Definition, räumt Gingras ein. Zwar gibt es immer wieder eindeutige Scoops, aber eben auch Mischformen, also etwa zusammenfassende Artikel, die durch eigene Recherchen angereichert sind. Deshalb trainiert Google seinen Algorithmus mit einem Netzwerk aus mehr als 10.000 Menschen, die ihr Feedback zu den Suchergebnissen einreichen. Diese Rückmeldungen nutzen die Entwickler, um die Sortierung zu optimieren. Der Algorithmus wertet für die Gewichtung von Reportagen, Meldungen und Nachrichten Hunderte Signale aus. Am Ende sollen Leser die Geschichten leichter finden, "die alles ausgelöst" haben, erklärt Google. Davon würden dann auch die Medienhäuser profitieren.

Google hat seine Richtlinien für die "Evaluatoren" nun so geändert, dass Artikel, die "Informationen enthalten, die sonst nicht bekannt gewesen wären, wenn der Artikel sie nicht offenbart hätte", so hoch wie möglich ("sehr hohe Qualität") bewertet werden. Die Bewertenden sollen außerdem die Quelle einbeziehen und Anbieter mit einem hohen Ansehen besser einstufen. Diese Einschätzung soll etwa auf Journalisten-Preisen basieren, die eine Publikation erhalten hat. Die aktuellen Google-Richtlinien (PDF) sind frei zugänglich. (dbe)