Verdacht auf Insidergeschäfte mit dem Terror

Der Verdacht erhärtet sich, dass Drahtzieher oder Mitwisser der Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten ihr Wissen nutzten, um bei Aktienspekulationen zu profitieren.

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Von
  • Michael Kurzidim

Der Verdacht erhärtet sich, dass Drahtzieher oder Mitwisser der Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten ihr Wissen nutzten, um mit Aktienspekulationen eine Menge Geld zu verdienen. Zu diesem Zeitpunkt bestand kein Grund, bei Versicherungsunternehmen und Fluggesellschaften auf fallende Kurse zu setzen. Trotzdem häuften sich die Put-Optionsgeschäfte, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in einer Untersuchung festgestellt hat.

Leerverkäufe und Put-Optionsgeschäfte gehören zum großen Einmaleins des Kapitalismus. In beiden Fällen hofft der Spekulant auf fallende Kurse, und je stärker der Kurs fällt, desto mehr profitiert er.

Einen Tag bevor die beiden entfĂĽhrten Flugzeuge der American Airlines in das World Trade Center flogen, wurden nach Angaben von Bloomberg insgesamt 1535 Optionskontrakte auf die Fluggesellschaft gehandelt. Das sei fast das FĂĽnffache des gesamten Handelsvolumens seit der Auflegung des Kontraktes. Am selben Tag hatte der renommierte US-Broker Morgan Stanley die Papiere von American Airlines als "Strong Buy" zum Kauf empfohlen. Wer setzt da auf fallende Kurse?

Auch die Put-Optionen von Morgan Stanley erfreuten sich von 5. bis zum 10. September ungewohnter Nachfrage. In diesem Zeitraum seien 2157 Kontrakte gehandelt worden, auf den Einzeltag umgerechnet das 27fache eines durchschnittlichen Tagesumsatzes. Morgan Stanley hatte 22 Etagen des zerstörten World Trade Center belegt, lag also mitten im Fadenkreuz der Terroristen.

Bewiesen ist damit allerdings noch nichts. Die Volatilität des Handelsvolumens im Optionsmarkt sei auch unter normalen Umständen relativ hoch, unterstreicht Bloomberg. Im Klartext: Hohe Schwankungen gehören dort zur Tagesordnung. Und eine Verbindung zu Osama bin Laden herzustellen, dürfte noch schwerer fallen. "Osama bin Laden kommt nicht mit einem Koffer voller Bargeld an den Schalter und schreibt als Verwendungszweck "Terroranschlag" auf den Einzahlungsschein", zitiert die Financial Times Deutschland einen Frankfurter Bänker. (ku)